iX 5/2021
S. 41
Markt + Trends
Retrospektive

Vor 10 Jahren: Abschied von Unix

Dass sich SCO von Unix trennte, war nur eine kurze Meldung, doch dahinter steckte eine lange Geschichte. 

Für 600000 Dollar verkaufte die SCO Group vor zehn Jahren das komplette Unix-­Geschäft inklusive des geistigen Eigentums an die eigens zu diesem Zweck gegründete Firma UnXis. Diesen Verkauf organisierte das Konkursgericht in Salt Lake City als Auktion. Den Zuschlag bekamen ein Investor namens Steve Morris und die Investmentfirma Merchant Bridge vor einem anderen Bieter: Ein lokaler Unix-Fan hatte 18 US-­Dollar für SCO OpenServer und UnixWare geboten.

Die so „auferstandene“ Softwarefirma SCO wurde UnXis genannt, um sich von der SCO Group zu unterscheiden, die weiterhin als TSG Group in einer Serie von Prozessen von IBM und anderen Firmen Schadensersatz für die angebliche Verletzung von Urheberrechten durch Unix- und Linux-Derivate forderte. Die Investoren versprachen, mindestens 13 Millionen Dollar in UnXis und die Weiterentwicklung des Unix-Betriebssystems zu investieren. Immerhin verfügte UnXis beim Verkauf im April 2011 noch über 32000 Wartungsverträge in 82 Ländern für die Unix-Varianten OpenServer 6 und UnixWare 7 mit Großkunden wie der Kohlekraftwerksparte von Siemens.

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