iX 6/2021
S. 156
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Unternehmenskultur

Um nicht gleich mit dem Virus ins Haus zu fallen, einen kleinen Aphorismus von Wilhelm Busch als Aperitif: „Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll.“ Der Spruch beschreibt die Lage in Unternehmen, Verwaltungen und Politik ganz gut, denn Corona hat gnadenlos offengelegt, was alles eingerostet und verkantet ist im Land der Dichter, Denker und Erfinder. Man wollte zwar schon lange agil sein, den alten Ballast über Bord werfen, mit frischen Ideen innovative Produkte entwickeln und sich mit dem Odeur des angebeteten Silicon Valley umgeben. Das klappte jedoch nur selten und scheiterte oft an den Beharrungskräften der Das-haben-wir-schon-immer-so-gemacht-Fraktion und allgemeiner Bräsigkeit, die in der Pandemie hässliche Blüten treibt. Dass insgesamt erheblicher Handlungsbedarf an vielen Stellen besteht, lässt sich auch an der großen Anzahl an Publikationen zum Thema ablesen.

Wie man es richtig macht – jetzt aber wirklich –, wissen beispielsweise Hans-­Joachim Gergs und Arne Lakeit. Sie wollen in ihrem Buch „Agilität braucht Stabilität“ Führungskräfte dazu animieren, mit Am­bidextrie Neues zu schaffen, ohne das Bewährte dabei aus den Augen zu verlieren. Der Begriff bezeichnete ursprünglich die Fähigkeit, beide Hände gleichwertig für eine Tätigkeit, etwa das Schreiben, einzusetzen. Wer beispielsweise Gitarre spielt, weiß, dass es schier unmöglich ist, das In­strument einfach umzudrehen und als Rechtshänder Akkorde mit der rechten Hand zu greifen.

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