iX 13/2022
S. 72
Energieeffiziente Rechenzentren
Kennzahlen

SIEC – Die Energieverschwendung ungenutzter Rechenressourcen offenlegen

Auszeit unter Aufsicht

Nur wer die Energieverschwendung von Servern im Idle-Modus sichtbar macht, kann sie reduzieren.

Von Dr. Ludger Ackermann, Dr. Dirk Harryvan

Ist ein Server aktiv, also nicht vollständig im Idle-Modus, dann tut er irgendetwas Nützliches. Doch ist es bisher nicht gelungen, diesen Nutzen von IT-Leistung genauer zu messen und daraus eine Kennzahl zu generieren: Zu komplex ist das Zusammenspiel der Prozesse, die auf einer CPU laufen, zu ungenau die Abgrenzung, was Applikation und was Overhead ist – etwa das Betriebssystem, ohne das es aber nicht geht –; ganz zu schweigen von der Unmöglichkeit, den Energieverbrauch eines Servers aufzuteilen für Nützliches und für Unnützes.

Sicher ist also nur, wann ein Server keinen Nutzen erbringt, nämlich wenn er sich im Idle-Zustand befindet. Dann wartet er schlicht auf Arbeit – und benötigt dabei Energie, und zwar gar nicht wenig. Während die Diskussion um die Energieeffizienz von Rechenzentren lange Zeit auf den Energieverbrauch der technischen Anlagen der Gebäudetechnik, also Stromversorgung und Kälteerzeugung, abhob und Kennzahlen wie die PUE (Power Usage Effectiveness) allgemeine Akzeptanz gefunden haben, bleibt doch eine – berechtigte – Kritik daran, dass diese Sichtweise quasi die Ursache ignoriert, nämlich den Energieverbrauch der IT-Komponenten.

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