iX 3/2022
S. 110
Wissen
Verkabelung

Kurz erklärt: M12-Steckverbinder mit Push-Pull-Schnellverriegelung

Vibrationsfest

Uwe Schulze

In Industrienetzen waren bisher Schraubverriegelungen das Mittel der Wahl. Doch der Bedarf an einfacher benutzbaren Kupplungen steigt. Ihn zu decken, ist kein leichtes Unterfangen, wenn die Abwärtskompatibilität gewahrt bleiben soll.

Kaum eine Schnittstelle visualisiert die Bedeutung des Begriffs Kompatibilität so plastisch wie eine Steckverbindung. Für Ethernet ist seit mehr als zwei Jahrzehnten RJ-45 der vorherrschende Standard, den heute noch nahezu jeder PC und Access-Point umsetzt. Nur für höhere Übertragungsraten auf Kupfer kommen neue Kupplungen wie GG45 zum Einsatz.

Eine ähnliche Bedeutung wie RJ-45 für IP-Netze hat M12 für Feldbusse. Allerdings ist M12 flexibler hinsichtlich Bauform und Pin-Anzahl. Dies trägt der Vielfalt industrieller Anforderungen Rechnung. Während RJ-45 stets acht Pins besitzt (die nicht alle beschaltet sein müssen), existieren für M12 Konfigurationen mit drei bis siebzehn Pins, um technische Anforderungen und Kosten miteinander in Einklang zu bringen. Auch für den allmählichen Übergang von Feldbussystemen zu Ethernet als Übertragungsstandard für Steuerungen und in Fahrzeugen ist M12 gerüstet: Mit vier Pins lassen sich Fast-Ethernet-Verbindungen herstellen, mit acht Pins Gigabit Ethernet. Auch eine Stromversorgung übers Datenkabel (Power over Ethernet, PoE) ist möglich.

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