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Ausschreibung: EU-DNS-Resolver

Einen souveränen DNS-Resolver aus Europa wünscht sich die EU-Kommission. Der soll die Namensauflösung im Internet laut Projektausschreibung nach europäischem Recht und Datenschutz lenken. Das stößt nicht bei allen auf Begeisterung.

Die EU-Kommission hat ein Projekt für die Entwicklung eines europäischen DSN-Resolvers ausgeschrieben. Ziel des Projekts DNS4EU ist laut Kommission, einen DNS-Resolver nach europäischem Recht zu etablieren und damit weniger auf die Angebote privater Firmen aus Nicht-EU-Staaten angewiesen zu sein. Da DNS-Resolver üblicherweise kostenlos angeboten würden, werde „der Markt […] nicht von sich aus in sie investieren, da es keinen Business Case gibt“, so die Kommission in der Ausschreibung. 14 Millionen Euro stellt die EU daher aus eigenen Mitteln zur Verfügung. Kritik ruft aber ein zentrales Feature hervor, das die EU von Projektteilnehmern fordert: Der EU-DNS-Resolver soll umfangreiche Filterfunktionen haben. Dennoch hofft die Kommission auf eine „hohe Akzeptanzrate“: Er soll sich laut Ausschreibung sowohl an Privathaushalte, als auch an Bildungseinrichtungen, Regierungen und wirtschaftliche Akteure richten.

Das Ziel von DNS4EU sei unter anderem der verbesserte Schutz der Privatsphäre der Internet-User, so die Kommission. Weil DNS-Resolver gewöhnlich nicht verschlüsselt sind, ist es prinzipiell möglich, dass die privaten Anbieter und unter Umständen auch andere Akteure das Nutzungsverhalten von Individuen und Unternehmen beobachten.