iX 6/2022
S. 48
Titel
Agile Methoden

Agiles Führen von verteilten Teams

Agile Teams eignen sich besonders gut für die Zusammenarbeit im Kontext verteilter Softwareentwicklung. Wer solche Teams führt, sollte die Methoden und Techniken kennen, die das Beste aus dem verteilten Setting herausholen.

Von Stefan Mintert

Verteiltes Arbeiten bietet eine Reihe von Vorteilen, sowohl für die Angestellten – unter anderem den Wegfall von Pendelzeiten – als auch für den Arbeitgeber. Für Letzteren ergibt sich die Chance, Mitarbeiter unabhängig von ihrem Standort einzustellen. Dennoch lief nicht alles reibungslos ab, als Anfang 2020 von heute auf morgen ganze Unternehmen oder Bereiche ins Homeoffice umzogen. Führungskräfte sahen sich unter Druck und fragten, wie sie führen sollten und worin ihre Führung bisher bestand. Einerseits konnten Meetings und Besprechungen einigermaßen normal weitergehen – funktionierende Technik vorausgesetzt. Andererseits fehlte zur Führung alles, was im Stil des „Management by Walking Around“ ungeplanten persönlichen Kontakt erforderte. Gewohnte, einstudierte Verhaltensweisen funktionierten auf einmal nicht mehr.

Die dadurch entstandene Komplexität können Teams besser handhaben, je autonomer sie sind. Dabei kommt eine Stärke von Agilität zum Vorschein. Agiles Arbeiten verschiebt den Schwerpunkt der Führung von vertikal zu horizontal. Das drückt sich in mehreren agilen Prinzipien aus, diese sind: die Selbstorganisation, die Zusammenarbeit mit internen und externen Kunden, das Einstellen auf kurzfristige Änderungen der Anforderungen und das regelmäßige Reflektieren und Verbessern der eigenen Arbeitsweise. Daher können agile Teams nicht nur mit den ungeplanten Veränderungen durch die Pandemie, sondern auch mit der verteilten Arbeit im Allgemeinen besser umgehen.

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