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Diskurs um digitale Identitäten

Während immer mehr Bürgerinnen und Bürger von den möglichen Vorzügen einer zentralen elektronischen ID überzeugt scheinen, raten einige Fachleute von einer Weiterentwicklung bisheriger Ansätze ab.

Unter den eingeladenen IT-Experten bei der öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Digitales zu digitalen Identitäten herrschte Anfang Juli Uneinigkeit. Bezüglich der künftigen Strategie bei elektronischen Identitäten befand Rebekka Weiß vom Bitkom, ein erfolgreiches Ökosystem für eIDs wäre der nächste große und notwendige Schritt für die Gesamtdigitalisierung des Landes. Carl Fabian Lüpke vom Chaos Computer Club bezeichnete das geplante Vorhaben einer zentralen Wallet als zu riskant und warnte vor allem vor einem dezentralen, Blockchain-basierten Ansatz mit Self Sovereign Identity (SSI), wie ihn auch die EU mit der EUid plant. Eine Umsetzung samt dem Sicherheitschip Smart Element auf dem Smartphone könne zwar Abhilfe schaffen. Doch einen solchen Chip hätten derzeit die wenigsten Geräte. Die Sicherheit sensibler Daten verkomme damit zur Geldfrage, was sie aber nicht werden dürfe.

In eine ähnliche Kerbe schlug der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber, der jedoch anmerkte, dass eine sichere digitale Identifizierung – „wenn sie gut gemacht ist“ – aus Sicht des Datenschutzes analogen Ausweisen sogar vorzuziehen sei. Dennoch bezeichnete er die geplante Umsetzung mit einer zentralen Wallet als neues Einfallstor für die Onlineprofilbildung. Stattdessen solle man lieber das Angebot für die bereits im neuen Personalausweis eingeführten Onlinefunktionen ausbauen. Dabei waren sich die Kritiker unter den Experten weitgehend einig.