iX 8/2022
S. 6
Leserbriefe
August 2022

Leserbriefe August 2022

Green IT: Wichtiger Anstoß

(iX Special 2022 – Green IT)

Ich möchte mich ganz herzlich für die Sonderausgabe der iX zum Thema Green IT bedanken. Einige Artikel behandeln ein Unterthema, das mir besonders am Herzen liegt und das man gar nicht laut genug in die Welt hinaustrommeln kann: den großen Komplex Softwarebloat und Mangel an Qualität. Speziellen Dank auch an Herrn Dr. Schatten für seine tollen Ausführungen diesbezüglich! Es wäre zu schön, wenn möglichst viele politisch Verantwortliche dieses Heft als Pflichtlektüre unters Kopfkissen gelegt bekämen.

Patrik Schindler, via E-Mail

Wahl durch den Systemverwalter

(Unternehmens-Linux: RHEL 9: Neue Basis für alte Software; iX 7/2022, S. 78)

Für Updates mitgelieferter Software wie PostgreSQL gibt es schon seit RHEL 8 das AppStream-Feature. Hierdurch ist es möglich, eine feste Major-Version solcher Software langfristig zu supporten, während man als Admin auch bewusst einen neueren Stream wählen kann.

Gunnar Hilling, aus dem iX-Forum

Zwei Hürden bei der Wasserkühlung

(Abwärme: Flüssigkeitskühlungen für Server; iX Special 2022 – Green IT, S. 140)

Bei der Flüssigkeitsplattenkühlung alias Wasserkühlung sind die primären Probleme die Einsteckkarten und das RAM. Alle zusätzlich benötigten speziellen Komponenten gibt es seit über 20 Jahren auf den großen Messen zu sehen.

In Großserienservern vom Typ X wird im Regelfall immer dasselbe Mainboard im selben Gehäuse verwendet. Damit kann ein Kühler und Rohrsatz in allen diesen Servern eingebaut werden. Hinzu kommt gegebenenfalls ein zweiter bei Dual-Socket-Systemen. Festplatten kann man über die Slots kühlen, die Platten müssen dann mit einem passenden Heatspreader in die Wechselrahmen eingebaut werden.

Bei nicht verlötetem RAM gibt es ein Problem: Man müsste für jeden einzelnen RAM-Riegel zwei lösbare Rohrverbindungen vorsehen. Das ist in einem Server mit 32 RAM-Riegeln ein Problem. Alternativen wären:

  • Ein neuer RAM-Standard für Wasserkühlung mit vom Kühlwasser durchflossenen RAM-Platinen. Dann kann die Verbindung für das Kühlwasser im Stecker sein. Unbenutzte RAM-Slots müssten mit einem Blank gefüllt werden.
  • Der RAM wird wie bisher durch Luft gekühlt. Rückkühlung der Luft entweder im Server oder im RZ – ist von der Leistungsdichte her beherrschbar.

Bei Einsteckkarten (z. B. PCIe) gibt es das Problem, dass nur zwei Seiten genormt sind: die Steckerseite und das Slotblech. Wenn nun Einsteckkarten wegen hoher Leistungsdichte Wasserkühlung brauchen, kann man das Wasser

  • über das Slotblech zuführen und verliert dabei Fläche für Anschlüsse;
  • über eine neu definierte Steckerseite zuführen und verliert dabei die Kompatibilität;
  • über eine der nicht genormten Seiten zuführen und benötigt dann Röhrchen, die für jede Server-Steckkarten-Kombination angepasst werden müssen.

Andreas Buschmann, aus dem iX-Forum

Passendere Übersetzung

(Kontrollverlust: Technisches Versagen in der Softwareentwicklung; iX Special 2022 – Green IT, S. 40)

Toller Text, aber die Übersetzung von Asset & Liability sollte eher Vermögenswert (Aktiva) und Verbindlichkeit (Passiva) sein, da dieses Begriffspaar von der Buchhaltung übernommen wurde. Die Bedeutung der Begriffe passt perfekt, denn die dahinterstehenden Fragen lassen sich direkt auf Software übertragen:

  • Vermögenswert: Was habe ich, womit kann ich Geld verdienen?
  • Verbindlichkeit: Woher kommt es, wie ist es finanziert?

Und da ich meinen Kunden nicht den Code anbiete, sondern eine Anwendung oder einen Service, sieht die Rechnung so aus:

  • Vermögenswert: Anwendung, Service
  • Verbindlichkeit: Code

Noch klarer wird es, wenn man die Verbindlichkeit als Fremdkapital interpretiert, denn genau wie Code gewartet werden will, muss Fremdkapital mit Zinsen finanziert werden.

MiezhausBausparer, aus dem iX-Forum

Andere Bleiakkus

(Stromausfall: Alternativen zur unterbrechungsfreien Stromversorgung mit Blei-Gel-Akkus; iX Special 2022 – Green IT, S. 118)

Blei-Gel-Akkus werden meist nur bei kleinen, höchstens mittleren USVs verwendet. Großanlagen nehmen meist nasse Bleiakkus.

Alle Arten von Bleiakkus können problemlos und nahezu vollständig recycelt werden, ein Umweltproblem gibt es also nicht: Man kann Akkus aus Akkus herstellen, und das wird auch gemacht.

Nasse Bleiakkus von großen USVs können noch mehr: Sie können regeneriert werden. Es gibt Spezialfirmen, die die Säure ablassen, die Zellen spülen und dann neue Säure einfüllen. Der Vorgang kann fünf bis sechs Mal wiederholt werden, und erst danach muss eine nasse Zelle erneuert, also recycelt werden.

Oliver Kluge, aus dem iX-Forum

Ergänzungen und Berichtigungen

(CIO-Corner: Die eigene Software als SaaS anbieten; iX 7/2022, S. 118)

Bei dem Artikel wurde versehentlich ein falscher Autor genannt. Die Autoren des Artikels sind Michael Schäfer und Philip Peterhansl.

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