iX 3/2023
S. 58
Review
Security

20 Jahre ClamAV: Open-Source-Malware-Detektion

20 Jahre nach der ersten Veröffentlichung des wohl bekanntesten quelloffenen Malware-Scanners legt Cisco zum Jubiläum die Version 1.0 auf. Das Antivirenprogramm ist beliebt, geht einige Wege jedoch anders als die Konkurrenz.

Von Ralf Spenneberg

Es war ein langer Weg zur großen Eins, die Cisco dem nun 20 Jahre alten ClamAV Ende des Jahres 2022 verlieh. Dabei ist die Zahl mehr ein Symbol als ein Indikator für maßgebliche Neuerungen. Die hat das Programm auch gar nicht nötig, denn die Aufgabe, für die es entwickelt wurde, erledigt es gut – und bildet dabei gleichzeitig Grundlage und Pflichtkomponente für viele modernere Securitylösungen.

Ursprünglich wurde der Malware-Scanner ClamAV für die Analyse von E-Mails auf E-Mail-Gateways entwickelt. Heute ist es ein Framework, das in beliebige Applikationen integriert werden kann. Im Unterschied zu vielen kommerziellen Produkten ist es aber nicht zur Endpoint Security, also der Absicherung eines Arbeitsplatzrechners, gedacht, denn ClamAV nutzt keine Verhaltensüberwachung. Es beobachtet laufende Prozesse und deren Ausführung also nicht. Deshalb ist ClamAV in den Augen vieler Anwender nicht mit modernen Virenscannern unter Windows vergleichbar. Für E-Mails oder das Erkennen von Phishing-URLs ist so ein Werkzeug jedoch immer noch sehr sinnvoll.

Kommentieren