iX 2/2024
S. 11
Markt + Trends
Patch me if you can

ePA-Liebe

Digitalisierung ja – aber nicht um den Preis einer gigantischen, dazu höchstwahrscheinlich schlecht gesicherten Datenzusammenführung, meint unsere Kolumnistin.

Von Janis König

Ei, ei, ei, was seh ich da: Deutschland digitalisiert endlich!? Der Arztbesuch soll jetzt bequemer vonstattengehen, das E-Rezept beim Gang zur Apotheke Papier sparen? Wow! Geschehen etwa doch noch binäre Zeichen und digitale Wunder im Land der Faxe und blauen Passierscheine? Zu schön, um wahr zu sein.

Ganz so glatt läuft es natürlich nicht: Die AG Kritis, der Chaos Computer Club, das Zentrum für digitalen Fortschritt D64 e. V., der Verein Digitale Gesellschaft … – die Liste der Unterzeichnenden des offenen Briefes gegen das „Gesundheitsdatennutzungsgesetz“ (GDNG) ist lang. Viele der Protestierenden kommen zwar aus dem Lager der häufig Nörgelnden, aber nicht unbedingt aus der Schublade der prinzipiell elektronisch Abgeneigten. Ihre Kritik ist ganz klar NICHT, dass sie einer Digitalisierung des Gesundheitssystems grundsätzlich immer entgegenständen: An der Ausformulierung und wahrscheinlich zu Recht befürchteten Umsetzung des Gesetzes hapert es aber nach Ansicht der Kritisierenden dafür umso mehr.

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