Bild: theregisti, unsplash.com; Montage: Mac & i
1 Raw gezielt einsetzen
Vorab eine Einschränkung: Das Raw-Format hilft Ihnen nur dann weiter, wenn Sie Ihre Bilder bearbeiten möchten. Ansonsten lassen Sie Ihre Kamera die Fotos als JPEG abspeichern. Denn sie vermindert hierbei oft automatisch Objektivfehler wie die Verzeichnung, Vignettierung oder die Farbsäume der chromatischen Aberration. Neben dem Weißabgleich, einer Helligkeits- und Kontrastanpassung reduziert die Kamera auch das Bildrauschen und schärft das gesamte Bild nach. Diese Korrekturen haben die Kamerahersteller sehr gut an die Hardware angepasst. Bei Raw-Fotos muss dies alles noch die Mac-Software durchführen. Sie kann oft, aber nicht immer ganz mit den Kameraalgorithmen mithalten. Im Test von Raw-Entwicklern (siehe Seite 98) überzeugte uns bei manchen Vergleichsbildern die Objektivkorrektur der Kamera etwas mehr als die automatischen Ergebnisse der Programme. Möchten Sie also Ihre Bilder nicht manuell bearbeiten oder höchstens ein wenig zuschneiden, begradigen oder minimal aufhellen, speichern Sie die Bilder getrost als JPEGs, allerdings möglichst groß und wenig komprimiert. So profitieren Sie von den Korrekturen der Kamera, Sie können die Fotos sofort verwenden und benötigen weniger Speicherplatz, da selbst große JPEGs deutlich kleiner als Raw-Dateien sind.
Möchten Sie das Foto dagegen am Mac optimieren, greifen Sie bei der Aufnahme unbedingt auf das Raw-Format zurück. Das ermöglicht es Ihnen, die Korrekturen in aller Ruhe gezielt an das Motiv anzupassen. Die Farb-, Kontrast- und Helligkeitseinstellungen stellen Sie dabei wesentlich besser ein, als es bei JPEGs möglich ist, retten in fast schon überstrahlten Bildelementen noch Details und justieren optimal die Rauschreduzierung. In manchen Programmen hilft Ihnen ein Preset, mit einem guten Ausgangspunkt in die manuelle Entwicklung zu starten. In DxO PhotoLab zum Beispiel legen Sie ein solches in den Einstellungen unter „Allgemein > Standardpreset“ fest, sodass jedes neu geöffnete Bild sofort die darin definierten Voreinstellungen („Standard“, „Nur optische Korrekturen“ oder andere) lädt.