Citroëns elektrifizierter Kleinlieferwagen überzeugt in Konzept und Transportleistung

Leiser liefern

Bereits in zweiter Generation ist der neue Citroën Berlingo Electric nun zum Preis ab 20.700 Euro plus Batterie erhältlich. Wir haben den leisen Lieferwagen, der sich für Gewerbetreibende sogar schon rechnen kann, schon einmal gefahren

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Von
  • Thomas Schneider
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Köln, 8. Mai 2014 – Elektrisch angetriebene Lieferwagen sind ihren konventionellen Pendants überlegen: Keine Abgase und Feinstaubbelastung, kein Lärm und ein deutlich geringer Verschleiß sind seine Vorzüge, besonders im städtischen Lieferverkehr. Bereits in zweiter Generation ist der neue Citroën Berlingo Electric nun zum Preis ab 20.700 Euro plus Batterie erhältlich. Mitbewerber sind etwa der Peugeot Partner Electric aus dem selben Konzern und der Renault Kangoo Z.E.. Wir haben den leisen Lieferwagen einmal gefahren.

Seit der ersten Version des E-Berlingo Ende der 1990-Jahre hat sich der Stromer enorm weiterentwickelt, die Normreichweite mit 170 Kilometern seitdem fast verdoppelt. Das dürfte für die meisten Handwerker völlig ausreichen. Am Feierabend kommt der Elektro-Lastesel für 8,5 Stunden an die Haushalts-Steckdose und am folgenden Morgen ist die 22,5-kWh-Batterie wieder voll geladen. Alternativ kann der Berlingo Electric in der Mittagspause innerhalb von 30 Minuten auf 80 Prozent der Kapazität gebracht werden. Voraussetzung ist allerdings eine Chademo-Ladesäule.

Haben sich die Franzosen verrechnet?

In Bezug auf die Transportleistung ist der elektrische Berlingo seinem Diesel-Pendant sogar überlegen. Die E-Variante verträgt mit 695 Kilogramm Nutzlast 100 Kilo mehr als der Diesel. In Standard-Version mit 4,38 Metern Länge bietet er ein Ladevolumen von 3300 Liter bis 3700 Liter – die Batterie sitzt im Fahrzeugboden und kostet keinen Stauraum. Einziges Manko: Die Schiebetür ist etwas schmal.

Und wie fährt sich der Berlingo? Kinderleicht. Einsteigen und losfahren – sobald der Fahrer den für die Drehschalter rechts neben dem griffigen Lenkrad als Schalthebel-Ersatz identifiziert hat. Zündschlüssel umdrehen, Schalter auf "D" und los geht es. Im Stand herrscht völlige Stille, im Fahrbetrieb ist ein leises Surren zu vernehmen. Die Abroll-Geräusche der Reifen sind deutlich lauter. Das Interieur wirkt solide, die Instrumentierung ist weitgehend selbsterklärend. Diesen guten Eindruck aber stören die Sitze, die kaum Seitenhalt bieten und zudem unbequem sind.

Der Stromer ist flott. Sein E-Motor leistet 49 kW/67 PS und hat 200 Nm maximales Drehmoment. Das reicht laut Datenblatt, um in 18,7 Sekunden von null auf 100 km/h zu beschleunigen.