Der neue Audi A4 3.0 TDI quattro im Fahrbericht

Innenputz

Auf den ersten Blick darf man Audi vor allem eines bescheinigen: Mut. Denn trotz harter Konkurrenz wurde der A4 optisch kaum verändert. Im nicht sichtbaren Bereich hat die Marke aber reichlich Feinarbeit geleistet

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Stefan Grundhoff
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Freiburg, 20. Juli 2015 – Auch wohlgesonnene Betrachter werden dem neuen Audi A4 nur eine sanfte Evolution des schon bekannten Designs bescheinigen. Ob das nun gut oder schlecht ist, möge der Betrachter allein entscheiden. Angesichts der direkten Konkurrenz erscheint eine weitgehende Konservierung des bekannten Looks zumindest nicht mutlos zu sein. Audi hat nach eigenem Bekunden jedoch viel Arbeit in die Feinabstimmung gesteckt. Eine erste Proberunde mit einem Vorserienauto zeigt, dass sich im nicht sichtbaren Bereich in der Tat einiges getan hat.

Leichter?

Wie derzeit bei vielen Herstellern will Audi den A4 deutlich erleichtert haben. Die Rede ist von bis zu 120 Kilogramm. Das „bis zu“ deutet schon an, dass keinesfalls alle Varianten um diese Größenordnung leichter geworden sind. Technische Daten bleibt Audi noch schuldig. So bleiben vorerst nur subjektive Eindrücke, von denen einer besonders hervorsticht. Der bisherige A4 war kein Krakeeler, doch der Neue ist nochmals deutlich leiser. Schon im von uns bewegten Dreiliter-Sechszylinder, der das aufpreispflichtige Dämmglas nicht hatte, war die Ruhe bemerkenswert.

Deutlicher als das Äußere wurde der Innenraum verändert. Der A4 wirkt luftiger, die Bedienung ist einfacher geworden. Dafür musste Audi das Rad gar nicht neu erfinden, die acht frei belegbaren Schnellwahltasten beispielsweise gibt es bei BMW seit 2007. Der Bildschirm des Navis fährt nicht ein – Audi meint, dass ohnehin kaum ein Kunde den TFT während der Fahrt versteckt hatte.

Gerade im Komfortmodus rollt der neue A4 entspannter als zuvor über den alles andere als ebenen Fahrbahnbelag der Breisgau-Landstraßen. Die leichtgängige Lenkung ist fein und gefühlvoll abgestimmt wie das gesamte Paket, bestehend aus Fünflenkerachsen vorne und hinten. „An die hinteren Dämpfer müssen wir noch einmal ran“, sagt Fahrwerksentwickler Dr. Hirst Glaser, „die Autos sind schließlich alle noch Prototypen, die in der finalen Abstimmung sind.“ Ein direkter Vergleich mit den Konkurrenten verbietet sich damit, doch schon der aktuelle Kompromiss scheint gelungen.