Fahrbericht Renault Zoe R110

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Ich fand den Ausfall dieses Tests dann nicht mehr schlimm, als ich die Sportreifen fuhr: Ja, der Fahrer spürt deutlich mehr Grip, aber ich würde dennoch bei den Serienreifen oder anderen Leichtläufern bleiben, weil der Haftungsgewinn mit einem Komfortverlust einhergeht. Wie bei vielen Elektroautos führt das hohe Gewicht zu enormem Federkomfort, unterstützt durch die hohen Reifenseitenwälle der Serienreifen auf 16-Zoll-Felgen. Der Mehr-Grip wäre mir das härtere Abrollverhalten des Pilot Sport auf den 17-Zoll-Felgen nicht wert. Bitte schreiben Sie uns, wenn Sie dieser Vergleich dennoch interessiert. Wir werden bei entsprechendem Interesse versuchen, ihn im Herbst nachzuholen.

Touchy-feely

Im Innenraum erhält der R110-Kunde den Touchscreen serienmäßig. Das Infotainment-System namens R-Link kennen wir aus anderen Renaults. Es funktioniert meistens ganz okay, gibt jedoch kein Kaufargument gegenüber anderen Autos. Ansonsten bleibt es auch innen beim Alten: Die Plastikfläche unter der Windschutzscheibe reflektiert so stark, dass ihre Reflektion auf der Scheibe je nach Lichteinfall stört. Die weichen Sitze liegen hoch und ich sitze sehr bequem, wenn auch ohne Seitenhalt (auch hier: No Sports). Die Rückbank lässt sich nur im Ganzen umlegen. Ich habe (umgeklappt) sehr viel in den Kofferraum quetschen können, darunter ein Fahrrad, einen großen Flachbild-Fernseher oder eine Kellerladung Sperrmüll eines Zweipersonenhaushalts.

Ich mochte den Zoe schon seit unserer ersten Begegnung, und gönne ihm daher seinen Status als Europas bestverkauftes Elektroauto. Dass es jetzt eine zweite Motorvariante gibt, sehe ich eher als Marketing-Gag von Renault. Eigentlich hätten die Franzosen die Mehrleistung allen Zoe-Kunden einfach freischalten können. Das Potenzial ist vorhanden und erprobt. Vielleicht findet sich ja ein Experte für Embedded-Systeme in der Fan-Szene, der hier nachhilft … (cgl)