Fahreindrücke aus dem Peugeot 508 nach der Modellpflege

Mittelklassenstreber

Die Überarbeitung des Peugeot 508 strebt stärker Richtung Status und Prestige. Mehr Leistung und weniger Verbrauch versprechen Änderungen am Benziner, zudem wird er nun in einer Einstiegsversion angeboten. Wir fuhren den 508 mit dem erstarkten Ottomotor

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 16 Kommentare lesen
Am auffälligsten ist der nun senkrecht stehende Grill mit dem integrierten Löwen-Logo. 27 Bilder
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Import User
Inhaltsverzeichnis

Palma de Mallorca, 18. September 2014 – Die Überarbeitung des Anfang 2011 vorgestellten Peugeot 508 als Limousine, Kombi SW und Allroad-Variante RXH strebt mit subtilen optischen Änderungen nun stärker Richtung Status und Prestige, nimmt mithin also Kurs auf den neuen VW Passat. Von der unglaublichen Fülle der aktuellen fünf Diesel-Versionen sollen mittelfristig nur die Versionen mit 115, 150 und 180 PS bleiben, der bekannte Dieselhybrid-Antrieb soll 2015 ohne E-Maschine als HDi 180 kommen. Mehr Leistung und weniger Verbrauch versprechen Änderungen am Benziner, zudem wird er nun in einer Einstiegsversion angeboten. Wir fuhren den 508 mit dem erstarkten Ottomotor.

Hohe Fahrwerkskultur

Ausgerechnet den neuen Einstiegsmotor mit 120 PS bot uns Peugeot nicht zum Fahren an – warum auch immer. Stattdessen den 165 PS starken Turbobenziner, eine überarbeitete Version des 155 THP, der gemeinsam mit BMW entwickelt wurde. Serienmäßig mit Stopp-Start-Automatik ausgerüstet, sank sein Verbrauch im NEFZ von 6,3 auf 5,8 Liter je 100 Kilometer. Die vom Bordcomputer gemeldeten 8,1 Liter gehen teils auf das Konto der bekanntermaßen unrealistischen Norm, teils auf das der bergigen Teststrecke.

Der Mittelklasse-Kombi ist mit dem THP 165 ein prima Langstreckenfahrzeug mit ausreichend Leistung. Das serienmäßige Sechsgang-Getriebe lässt sich angenehm bedienen, einzig für diese Otto-Motorisierung ist auch eine neue Sechsgang-Wandlerautomatik erhältlich. Komfortabel, ohne Schwammigkeit ist das Fahrwerk. Die Lenkung arbeitet feinfühlig und direkt, dennoch hält der 508 auf der Autobahn seinen Kurs ohne nerviges Nachkorrigieren.

Der Motor-Startknopf links außen am Armaturenbrett – so etwas wie Tradition und Markenzeichen bei Porsche – wirkt in einem Peugeot eher verschroben. Es gibt ein Head-up-Display mit einer Plexiglasscheibe, die aus dem Armaturenbrett ausfährt, allerdings ist sein Einstellknopf unten an der Lenksäule schwer zu finden. Gut, dass die konventionelle Bedienung der Klimaanlage beibehalten wurde, man muss also keinen Touchscreen dazu bemühen wie im 308. In den Genuss der Vorteile eines Berührungsbildschirms kommt dagegen der Fahrer nun beim Sieben-Zoll-Display in der Mittelkonsole, dessen Bildschirminhalte bisher nur per Joystick bedienbar waren.