Fiat Freemont im Fahrbericht

Inhaltsverzeichnis

Im Cockpit erwartet uns die auffälligste Änderung beim Fiat Freemont. Das Armaturenbrett wurde komplett neu gestaltet, einzig der Schalthebel erinnert noch an Dodge-Zeiten. Funktional gibt es keine Schwächen, alle wichtigen Bedienelemente liegen in Griffnähe, darunter ein Radio mit Touchscreen. Das gesamte Ensemble wirkt deutlich hochwertiger als im US-Ahnen. Eine nette Idee ist der im Brillenfach integrierte konvexe Innenspiegel, mit dem man den Nachwuchs im Fond beobachten kann. Clever ist auch das Staufach, welches sich unter der Sitzfläche des Beifahrers befindet. Apropos Sitze: Sie gefallen mit langstreckentauglichem Komfort. Eine Einschränkung betrifft den Fußraum des Co-Piloten, hier ragt der Radkasten störend weit hinein.

Selbst gezündet

Da der Fiat Freemont für den europäischen Markt gedacht ist, stehen für ihn zunächst zwei Dieselmotoren zur Auswahl bereit. Beide Aggregate weisen den gleichen Hubraum von 1956 Kubikzentimeter auf und holen daraus 140 respektive 170 PS. Interessant: Das maximale Drehmoment beträgt stets 350 Newtonmeter. Die Kraft wird über ein Sechsgang-Schaltgetriebe auf die Vorderräder übertragen, Ende 2011 ergänzt eine Version mit Allrad und Sechsgang-Automatik das Programm.

Weniger ist mehr

Im direkten Vergleich beider Selbstzünder entpuppt sich das schwächere Aggregat als die bessere Wahl. Der 140 PS starke Diesel zieht den gut 1,9 Tonnen schweren Freemont elastisch im sechsten Gang von Tempo 60 auf Autobahntempo. Nicht ganz befriedigend ist die Geräuschkulisse: Beim Kaltstart vernehmen Außenstehende ein deutliches Nageln, während sich ab etwa 120 km/h eine Brummfrequenz mit den Windgeräuschen vermischt. Sie fällt aber beim kleinen Diesel wesentlich dezenter als beim großen Aggregat aus. Letzteres wirkt zudem unelastischer, insbesondere bei Überholvorgängen macht sich das bemerkbar. Positive Reaktionen erntet die exakte Schaltung, jedoch ist das Kupplungspedal recht schwergängig zu betätigen. Bei der Verwandlung des Journey zum Freemont hat sich Fiat das Fahrwerk vorgenommen und auf den europäischen Geschmack zugeschnitten. In der Tat ist die Lenkung präziser geworden, während die Federung straffer ist. Grobe Unebenheiten werden aber deutlich vernehmbar nach innen weitergereicht, hier haben es die Italiener mit der Straffheit übertrieben.