Mauerblümchens Aufstieg?

Test: Kia Picanto 1.2

Der Kia Picanto ist trotz einiger Qualitäten weniger gefragt als die direkte Konkurrenz. Am Auto selbst lag es eher nicht, was die Sache für den Nachfolger nicht einfach macht. Eine erste Ausfahrt zeigt, dass der dritte Picanto mehr Beachtung verdient hätte

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Kia Picanto 13 Bilder
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Von
  • Jürgen Wolff, press-inform
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Hinter den Zulassungs-Schwergewichten in seiner Klasse blieb der Kia Picanto trotz Zugewinnen recht deutlich zurück. Im vergangenen Jahr konnte Kia rund 7500 Stück hierzulande verkaufen, die Bestseller in diesem Segment wurden mehr als 20.000 mal veräußert. Dass sich daran grundlegend etwas ändert, scheint unwahrscheinlich, denn der Picanto bleibt sich im Grunde treu – was eigentlich keine schlechte Idee ist, wie eine erste kurze Ausfahrt mit dem Kleinstwagen zeigt.

Nicht länger

Die Optik für den neuen Kia Picanto ist ein Gemeinschaftswerk: Entwickelt wurde sie im koreanischen Namyang und in Frankfurt. Der breite Kühler entspricht dem Markengesicht von Kia. Die Scheinwerfer sind nun eckig ausgeformt. Je nach Ausführung sind LED-Blinker und -Tagfahrlicht bestellbar. Der mit 2,4 Metern etwas längere Radstand lässt den Picanto jetzt etwas satter auf der Straße stehen und bringt mehr Platz im Innenraum. Die Länge insgesamt ist mit 3595 mm gleich geblieben.

Neu gestaltet wurde das Armaturenbrett. Der Innenraum wirkt deutlich erwachsener als bei vielen direkten Konkurrenten. Alles wirkt durchdacht und sauber verarbeitet – keine Selbstverständlichkeit in diesem Umfeld. Mit der Materialauswahl wäre man auch eine Klasse höher noch ordentlich bedient. Die Sitze biete einen ordentlichen Seitenhalt und lassen sich gut einstellen. Selbst die Kopfstützen reichen weit nach oben. Nur die Sitzfläche könnte etwas länger sein.

Immer mit Radio

Ein einfaches Radio mit zwei Lautsprechern und USB-Anschluss ist schon beim Basismodell serienmäßig. Für die drei teuersten Ausstattungslinien liefert Kia dann gegen Aufpreis das, was auf allen bis jetzt veröffentlichten Pressebildern zu sehen ist: Ein Navi mit einem Siebenzoll-Touchscreen. In diesen Versionen sind Lautsprecher hinten und eine Freisprecheinrichtung Serie. Beides ist für die preiswerten Varianten nicht zu haben.

Bessere Raumnutzung

Der längere Radstand beschert nicht nur den Insassen etwas mehr Platz. Allerdings ist bei größer gewachsenen Frontpassagieren und ganz zurück geschobenem Vordersitz hinten so gut wie keinen Raum für die Knie – in dieser Klasse üblich. Der Kofferraum hat deutlich dazu gewonnen: 255 statt 200 Liter. Ein herausnehmbarer Boden macht den Laderaum variabler. Wird die asymmetrisch geteilte Rücksitzlehnen umgeklappt, sind bis zu 1010 Liter möglich. Angesichts unveränderter Außenabmessungen muss man Kia Respekt zollen: Der Raum wird noch besser genutzt als zuvor.