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Bitcoin - Die Grundlagen des digitalen Zahlungsmittels

Das Währungssystem einfach erklärt

Nicht ohne Grund gibt es unzählige Webseiten, Tutorials, Videos und Bücher zu dem Thema Bitcoin. Das elektronische Währungssystem gibt es nun schon seit 2009 - ist aber für viele von uns nicht mehr als ein Buch mit sieben Siegeln. Um ein wenig Licht in diese Angelegenheit zu bringen, mache ich euch mit den Grundlagen vertraut.

Im Supermarkt, Kino oder Restaurant zücken wir das Portemonnaie und zahlen ganz selbstverständlich per Bargeld, ec-Karte oder Kreditkarte. Wenn wir im Internet einkaufen, greifen wir in der Regel auf Zahlungsmittel wie PayPal, Überweisung per Online-Banking oder Zahlung per Kreditkarte zurück. All diese Zahlungen haben eines gemeinsam: sie basieren auf einem zentralen Währungssystem, sprich - je nach Aufenthaltsort - Dollar, Euro, Yen oder jeder anderen beliebigen Landeswährung. Diese Währungen werden durch den jeweiligen Staat und die örtlichen Banken verwaltet und kontrolliert, sie sind also zentralisiert. Um eine Währung, unabhängig von einer zentralen Kontrollstelle, in Umlauf zu bringen, erschuf Satoshi Nakamoto (vermutlich nur ein Pseudonym) im Jahr 2009 das virtuelle Währungssystem Bitcoin.

Das dezentrale Bitcoin-System basiert auf der gleichnamigen Währung, dessen Einheit die Bitcoins darstellen. Von diesen Bitcoins gibt es seit ihrer Einführung nur eine festgelegte, durch ein Netzwerkprotkoll begrenzte Menge - und zwar 21 Millionen. Bitcoins lassen sich in jede andere Währung umrechnen: ein Bitcoin entspricht am 14.09.2016 etwa 545 Euro respektive 607 US-Dollar und wird in der größten Einheit entweder in BTC oder XBT angegeben. Die weiteren Unter-Einheiten der Währung sind mBTC (Millibitcoin), µBTC (Microbitcoin) und Satoshi, wobei 100 Satoshis (die kleinste Währungs-Einheit) einem Bit und zugleich einem µBTC entsprechen.

Zur Veranschaulichung:

  • 1 Bitcoin = 1 BTC oder XBT
  • 1 BTC = 1000 mBTC
  • 1 mBTC = 1000 µBTC
  • 1 µBTC = 100 Satoshis = 1 Bit = 0,000001 BTC
  • die kleinste Einheit ist als 1 Satoshi (= 0,00000001 BTC) definiert

Wie funktioniert Bitcoin?

Der Plural Bitcoins stellt die Geldeinheit der digitalen Währung dar, während die Einzahl Bitcoin das gesamte dezentrale Währungssystem beschreibt. Das besondere an Bitcoin ist, dass das gesamte System "nur" aus dem Netzwerk der Nutzer der Währung besteht, sprich aus Sendern und Empfängern von Geldbeträgen, sowie der Aufzeichnung aller getätigten Transaktionen, der sogenannten Blockchain. Diese Blockchain ist eine Textdatei und nicht mehr als eine Art virtuelles Finanzbuch, in das alle Transaktionen, die jemals mit Bitcoins abgeschlossen wurden, eingetragen werden - und zwar von den Nutzern des Bitcoin-Systems selbst. Bitcoins werden inzwischen von einer wachsenden Zahl an Onlineshops als Zahlungsmittel akzeptiert - unter anderem Dell, Microsoft oder Steam nehmen Zahlungen in der jungen Währung entgegen. Und auch einige Ladengeschäfte in größeren Städten akzeptieren die digitale Währung, in Berlin gibt es sogar eine ganze Straße, die sich der Nutzung von Bitcoins verschrieben hat.

Da Bitcoins eine eigenständige und vollwertige Währung sind, können sie an der Börse gehandelt werden. Das bedeutet, dass sich jeder Bitcoins kaufen kann - aber eben nur im Rahmen der tatsächlich existierenden Menge. Dazu benötigt man nur ein Bitcoin-Wallet, quasi ein virtuelles Portemonnaie, sowie Zugang zu einer Bitcoin-Handelsplattform im Internet. Außerdem gibt es Bitcoin Clients, die nicht nur als Wallet dienen, sondern auch eigenständig Bitcoins "schürfen", was ebenfalls ein Weg ist um an Bitcoins zu kommen - dazu aber später mehr.

Ein weiterer Weg wäre, einfach im Freundes- und Bekanntenkreis nachzufragen, wer vielleicht schon Bitcoins besitzt und bereit wäre einen geringen Betrag abzutreten - vielleicht als Gegenleistung für ein kühles Bier oder eine heiße Tasse Kaffee. Letztere Möglichkeit an Bitcoins zu gelangen, ist auch sogleich ein perfektes Beispiel für eine Bitcoin-Transaktion: A erwirbt von B eine Ware und bezahlt dafür mit Bitcoins - analog zu Geschäften mit jeder anderen Währung, ganz gleich ob in Form von Bargeld oder elektronischer Übermittlung eines Geldbetrages.

Beschaffung und Verwaltung von Bitcoins (10 Bilder)

Auf der Seite bitcoin.org erhaltet ihr einen Überblick über die gängigsten Bitcoin-Clients und Wallets. Mit der Installation einer solchen Software, legt ihr den Grundstein für euren Einstieg ins Bitcoin-Geschäft.

Beschaffung und Nutzung von Bitcoins

Bitcoin wird unter anderem auch als Kryptowährung bezeichnet. Das rührt daher, dass alle Bitcoin-Transaktionen in anonymisierter Form aufgezeichnet werden. Anstatt des Namens eines Bitcoin-Nutzers wird eine verschlüsselte Bitcoin-Adresse verwendet und registriert. Jeder Nutzer kann mehrere Bitcoin-Adressen besitzen und diese in seiner Bitcoin Wallet, zum Beispiel bei Coinbase*, verwalten. Damit die eigenen Transaktionen möglichst keine Rückschlüsse auf die eigene Person zulassen, sollte man also am besten mehrere Bitcoin-Adressen für das Senden und Empfangen von Bitcoins benutzen.

Da man für den Empfang von Geldbeträgen die eigenen Bitcoin-Adressen mitunter auch veröffentlicht, gibt es zusätzlich zu jeder Bitcoin-Adresse einen sogenannten "Private Key". Dieser Private Key ist für die jeweilige Bitcoin-Adresse so etwas wie die PIN für unseren Online-Banking-Zugang. Er dient der Verifizierung von Transaktionen durch den Inhaber der Bitcoin-Adresse und sollte - im Gegensatz zur Bitcoin-Adresse - unbedingt geheim gehalten werden. Die Bitcoin-Adressen sowie die dazugehörigen Private Keys werden von dem Bitcoin-Client beziehungsweise der Bitcoin Wallet generiert und verwaltet, die ihr nutzt. Eine Bitcoin-Adresse und auch die Private Keys sind im Prinzip nichts anderes als vielstellige Zahlen-Buchstaben-Kombinationen, wobei eine Bitcoin-Adresse in der Regel mit "1" beginnt (zum Beispiel 13tU7hgrTZI98lJMi122Oa6gE8Klb206H7d) und ein Private Key mit "5" (zum Beispiel 5n958qPqn98vaXwDoc3hafOl9a3qbfUaiG46).

80 Gigabyte an Überweisungen

Transaktionen mit Bitcoins werden wie bereits erwähnt im Bitcoin-Netzwerk in Form der Blockchain gespeichert. Da die Blockchain Informationen zu allen auf der Welt vorhandenen Bitcoins sowie zu jeder jemals mit Bitcoins getätigten Transaktion enthält, kann man sich diese als kilometerlangen Kontoauszug vorstellen, der stetig weiter bedruckt wird. Dieser Kontoauszug wird allerdings von keiner zentralen Instanz wie einer Bank geführt und kontrolliert, sondern vom Bitcoin-Netzwerk, genauer: den Nutzern. Sobald zwei Parteien eine Transaktion abgeschlossen haben, zieht das Bitcoin-Netzwerk einen unparteiischen Dritten hinzu, um die Richtigkeit der Transaktion zu bestätigen. Dieser "Dritte" kann jeder Bitcoin-Nutzer sein. Alle zehn Minuten wird aus einem Pool mit kürzlich abgeschlossenen Transaktionen ein Block gebildet, der dann seinerseits durch einen zufällig auserwählten Nutzer verifiziert und der bestehenden Blockchain als letzter Eintrag hinzugefügt wird. Die Blockchain wird dann in ihrer aktuellsten Form an das gesamte Bitcoin-Netzwerk weitergeleitet, sodass alle Nutzer auf dem gleichen (neusten) Stand sind. Die Blockchain gibt es seit Anbeginn der Bitcoins, was bedeutet, dass sie mittlerweile ungefähr 80 GB groß ist. Diese Datenmenge muss beim Einsatz von Bitcoin-Clients und Wallets zunächst synchronisiert und auf den eigenen Rechner heruntergeladen werden, bevor man das System nutzen kann. Um diese Synchronisation zu umgehen, kann man auf spezielle Bitcoin-Software zurückgreifen, die sich mit einem Server verbindet, der die Blockchain automatisch aktualisiert und bereitstellt.

Bitcoin Mining - virtuelles Goldschürfen

Der Vorgang, bei dem neue Transaktionen verifiziert und in Blöcke übertragen werden, die dann wiederrum der Blockchain hinzugefügt werden, ist extrem rechenaufwändig. Die Ressourcen dafür sind die CPU (Prozessor) und die GPU (Grafikprozessor) derjenigen Nutzer, die mit dem Bitcoin-Netzwerk verbunden sind. Die Rechenleistung und die damit verbundenen Prozesse sind Bestandteil des sogenannten Bitcoin-Minings. Beim Mining passiert jedoch auch noch etwas Anderes und ganz Entscheidendes: ein von der Bitcoin-Lotterie zufällig ausgewählte Nutzer, der der Blockchain einen neuen Block hinzufügen darf, erhält für diesen Dienst Bitcoins in Höhe einer zuvor festgelegten Transaktions-Gebühr. Diese Gebühr wird von den Nutzern bezahlt, die an der jeweiligen Transaktion beteiligt sind - Käufer und Verkäufer entrichten also eine Abgabe an andere Nutzer des Bitcoin-Netzwerks.

Darüber hinaus wird mit jedem neuen Block auch zusätzlich ein bestimmter Bitcoin-Betrag der ursprünglichen 21 Millionen ausgezahlt, der noch nicht im Umlauf ist. Der vermeintliche Bitcoin-Gewinn durch diesen Prozess ist es, der Nutzer dazu bewegt, gezielt Rechenleistung zur Verfügung zu stellen. Das geht weit über den Einsatz des eigenen Rechners hinaus, mittlerweile existieren dafür sogar ganze Server-Farmen. Für diesen Zweck gibt es zudem spezielle "Miner" zu kaufen - Komplettsysteme, die keinen anderen Nutzen als den Abbau von Bitcoins haben. Der Betrieb solcher Mining-Hardware verursacht neben einem mitunter unerträglichen Lärmpegel (Lüftergeräusche zum Kühlen der Geräte) vor allem auch immense Stromkosten.

Für wen sich Bitcoin lohnt

Lohnt es sich, das eigene Geld in das Bitcoin-Netzwerk zu investieren? Eine pauschale Antwort gibt es darauf nicht. Die größte Sicherheit beim Handel mit Bitcoins ist die Unsicherheit, das sollte jedem klar sein, der den Einstieg wagen will. Diese Unsicherheit liegt dabei weniger in der technischen Abwicklung der Transaktionen, der Geheimhaltung persönlicher Daten oder der Tatsache, dass man nicht überall mit Bitcoins bezahlen kann. Unsicher ist vor allem die Wert-Stabilität, sprich: der Bitcoin-Kurs. Dieser richtet sich nach dem alltäglichen Handel mit Bitcoins, aber auch nach unvorhersehbaren Ereignissen wie Hacker-Angriffen auf Bitcoin-Börsen. Und auch das Schürfen von Bitcoins wird - insbesondere für Einzelpersonen und Hobby-Miner - immer unrentabler. Steigende Stromkosten, findige Großinvestoren sowie immer mehr Bitcoin-Nutzer machen Bitcoin zu einem hart umkämpften Geschäft. Nichtsdestotrotz lege ich technisch Interessierten ans Herz, der Währung eine Chance zu geben, sofern sie nicht unbedingt Wert auf schnellen Profit legen. Kleine Bitcoin-Miner im USB-Stick-Format, verbunden mittels aktiver USB-Steckleiste und Raspberry Pi, gekühlt durch einen Mini-Ventilator und gesteuert durch ein Open Source Mining-Programm, können durchaus ein paar lehrreiche und unterhaltsame Stunden im eigenen Hobby-Keller bedeuten.

Besitzt ihr selbst Bitcoins und habt schon Erfahrungen im Umgang mit der digitalen Währung gemacht? Hinterlasst eure Meinung doch einfach in den Kommentaren.

Coinbase Website*


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