Wie ein Autonomie-Kit Bagger und Traktoren zu Krisenhelfern aufwertet

Das deutsche Forschungsprojekt AKIT Pro hat ein universelles Kit hervorgebracht, das handelsübliche Baufahrzeuge für Katastrophenfälle nachrüstet.

Artikel verschenken
In Pocket speichern vorlesen Druckansicht

Gemeinsam rücken drei autonome Fahrzeuge an und bergen einige Fässer, selbsttätig von der Wegeplanung über die Objekterkennung bis zum Verladen auf den mitgeführten Anhänger.

Lesezeit: 6 Min.
Inhaltsverzeichnis

Das Szenario der Übung ist ein Waldbrand in unmittelbarer Nähe zu Gefahrgut. Da eine Drohne das Gelände wegen der Rauchentwicklung nicht gut aus der Luft kartieren kann, startet als Erstes der autonome Roboterhund Spot mit aufgeschnalltem Sensorpack auf dem Rücken und läuft die Gegend ab. Im Lagezentrum kann man sich anhand von Kamerabildern und Lidar-Scans (Light Detection and Ranging) einen ersten Eindruck vom Gelände verschaffen und erkennt verstreut liegende Fässer, die das heranrückende Feuer zu beschädigen droht. Für Einsatzkräfte vor Ort ist die Lage zu gefährlich.

Daher startet als Nächstes ein Verband bestehend aus einem großen Bagger, einem Gabelstapler und einem Traktor mit Anhänger. Die drei handelsüblichen Nutzfahrzeuge sind mit Autonomie-Kits ausgerüstet. Ihr Auftrag: Sie sollen sich an den Koordinaten der Fässer treffen, sie gemeinsam aufladen und in Sicherheit bringen – und zwar autonom.

Mehr zum Thema Forschung

Die Vorführung im Juni auf dem Technik- und Trainingszentrum des niedersächsischen Landesamts für Brand- und Katastrophenschutz in Celle-Scheuen bildet den Abschluss des Forschungsprojekts AKIT Pro. Bereits 2019 zeigten die Partner des Vorgängerprojekts AKIT (Autonomie-Kit für seriennahe Arbeitsfahrzeuge), wie ein Kleinbagger und ein Traktor gemeinsam autonom Fässer bergen. Bereits zu diesem Zeitpunkt hatten sie ein Autonomie-Kit mit RGB- und Nahinfrarot-Kameras, 3D-Lidar-Laserscannern und Kommunikationskomponenten sowie Steuerrechner vorzuweisen. Zwei GPS-Antennen erlauben es, die Ausrichtung des Fahrzeugs zu bestimmen. Das Kit lässt sich etwa auf einem Kabinendach installieren und kann per Zugriff auf den in modernen Fahrzeugen weit verbreiteten CAN-Bus (Controller Area Network) die Steuerung übernehmen. Ein Problem stellt allerdings die Vielzahl unterschiedlicher Schnittstellen der Fahrzeughersteller dar, die in der Regel nicht offengelegt sind.

Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels "Wie ein Autonomie-Kit Bagger und Traktoren zu Krisenhelfern aufwertet". Mit einem heise-Plus-Abo können sie den ganzen Artikel lesen und anhören.