CPUs und GPUs betroffen: Chipkosten sollen weiter steigen

Schlechte Vorzeichen für Ryzen 7000, Radeon RX 7000 und GeForce RTX 4000: Die Kosten für die Chipfertigung steigen offenbar weiter an.

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(Bild: Macro photo/Shutterstock.com)

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Bei den weltweit größten Chipauftragsfertigern TSMC, Samsung und UMC soll eine neue Runde an Preiserhöhungen anstehen. Am stärksten trifft es demnach Samsungs Kunden, die vergangenes Jahr von Steigerungen verschont blieben – um 15 bis 20 Prozent sollen die Preise je nach Prozessgeneration steigen.

Das will die Nachrichtenagentur Bloomberg von internen Quellen erfahren haben. Die in Asien gut vernetzte Nachrichtenagentur Nikkei Asia und die Financial Times berichten gemeinsam über einen Preisanstieg von 5 bis 8 Prozent bei TSMC, nachdem die Firma 2020 bereits erste Rabatte gestrichen und für 2022 die Preise um bis zu 20 Prozent angehoben haben soll. Bei UMC ist ein Anstieg von 4 Prozent im Gespräch.

Als Gründe für die Erhöhungen werden die Inflation und gestörte Lieferketten angegeben. Die Preise für Silizium-Wafer, Chemikalien, Ausrüstung und andere Zukäufe stiegen angeblich um 20 bis 30 Prozent.

TSMC und Samsung stellen alle aktuellen Grafikchips und Prozessoren für AMD und Nvidia her, teilweise auch für Intel. Preiserhöhungen würden sich folglich auf die Preise der bisherigen Prozessorbaureihen Ryzen 5000 (TSMC 7 Nanometer) und Ryzen 6000 (TSMC 6 nm) und die Grafikkartenbaureihen Radeon RX 6000 (TSMC 7 nm) beziehungsweise GeForce RTX 3000 (Samsung 8 nm) auswirken.

Noch schlechter sieht es bei der Preisgestaltung der kommenden PC-Hardware-Generation rund um die Ryzen-7000-Prozessoren, Radeon-RX-7000-Grafikkarten und GeForce RTX 4000 aus: Nicht nur würden kurzfristig die Produktionskosten steigen, auch deutlich höhere Entwicklungskosten dürften AMD und Nvidia einpreisen. Das liegt an der Komplexität bei den Chipdesigns, die mit jeder neuen Fertigungsgeneration steigt. Alle drei Produktserien werden mit 5-nm-Technik von TSMC erwartet.

Die Analystenfirma McKinsey schätzt, dass ein 5-nm-Design durchschnittlich 540 Millionen US-Dollar (514 Millionen Euro) kostet – 82 Prozent mehr als ein 7-nm-Design. Dabei nimmt McKinsey an, dass der Entwurf einer CPU oder einer GPU mit 5-nm-Technik 864.000 Personentage bei einem Durchschnittsjahresgehalt von 125.000 US-Dollar beansprucht.

Die Entwicklungskosten für neue CPUs und GPUs mit moderner Fertigungstechnik steigen exponentiell an. Ein 5-nm-Design soll mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar kosten.

(Bild: McKinsey)

(mma)