DLR nimmt Europas stärksten Flugsimulationsrechner in Betrieb [Update]

Die Anlage im CASE (Center for Computer Applications in AeroSpace Science and Engineering) in Braunschweig soll schon vor der Fertigstellung von Flugzeugen deren technische, ökonomische und ökologische Eigenschaften darstellen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der leistungsfähigste Flugsimulationsrechner Europas ist am heutigen Dienstag im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig in Betrieb gegangen. Die Anlage im CASE (Center for Computer Applications in AeroSpace Science and Engineering) diene dazu, schon vor der Fertigstellung von Flugzeugen deren technische, ökonomische und ökologische Eigenschaften virtuell zu testen, erklärte DLR-Vorstandsmitglied Joachim Szodruch. Die Berechnungen sollen unter anderem verlässliche Daten über die Betriebssicherheit oder die erforderlichen Produktionskosten ermitteln. Die Leistung des Systems wird 46 TeraFlop/s angegeben.

CASE wird vom DLR, dem Flugzeughersteller Airbus und dem Land Niedersachsen in Braunschweig gemeinsam betrieben. Sie tragen die Kosten von 30 Millionen Euro für das neue Rechnersystem zu jeweils einem Drittel. Das im Mai 2007 gestartete Projekt soll der Flugsimulation einen Innovationsschub verleihen. "Unsere Aufgabe ist es, Infrastruktur herzustellen. Waren das früher noch Straßen und Schienenwege, so gilt das heute für Forschungs- und Bildungseinrichtungen", erklärte der niedersächsische Wirtschaftsminister Walter Hirche (FDP). Mit der Inbetriebnahme des Großcomputers habe das Land europaweit einen Spitzenplatz in der Luftfahrtforschung übernommen.

(Update:) T-Systems als IT-Partner hat die Superrechner-Hardware geliefert. Die Wahl fiel auf 768 Blade-Server von Sun, die mit jeweils zwei Quad-Core Opterons von AMD bestückt sind und so insgesamt 6144 CPU-Kerne bereitstellen. Zur Vernetzung dient – wie beim Ranger am TACC – ein InfiniBand-Switch von Sun mit 3456 Ports.

Als Storage-Server kommen Sun Fire X4500 zum Einsatz und im Front-End Sun Fire X4200 M2. 2010 sollen die Compute-Blades im Rahmen eines vereinbarten Refresh-Programms durch schnellere ersetzt werden. Die Kühlung erfolgt über 12 Wasserkühlungseinheiten, die zwischen den Racks mit den Blade-Chassis stehen, und die Abwärme zu zwei redundaten 900-Kilowatt-Rückkühlern transportieren. (pmz)