Überweisungen innerhalb von zehn Sekunden demnächst EU-Vorschrift
Mit neuen Vorschriften will das Europäische Parlament sicherstellen, dass Zahlungsdienstleister Überweisungen in Euro bald innerhalb von zehn Sekunden anbieten.
(Bild: Patrick Daxenbichler/Shutterstock.com)
Das EU-Parlament hat neue Vorschriften verabschiedet, die sicherstellen sollen, dass Überweisungen in Euro innerhalb von zehn Sekunden auf den Konten von Privatkunden und Unternehmen in der EU ankommen – "unabhängig von Tag und Stunde". Die bereits angekündigte Verordnung zielt darauf ab, die Sicherheit der Überweisungen zu erhöhen und Wartezeiten zu verkürzen – insbesondere für Privatkunden und vor allem kleinere und mittlere Unternehmen.
Die Gebühren für Sofortüberweisungen dürfen demnach nicht höher sein als die Gebühren für "nicht sofortige" Überweisungen. Auf das Vorhaben hatten sich Unterhändler des Parlaments und der EU-Staaten bereits im November geeinigt, nun hat das Parlament die Einigung formell bestätigt. Die EU-Länder müssen ebenfalls noch formell zustimmen. Die Mitgliedstaaten haben dann zwölf Monate Zeit, die Verordnung umzusetzen, nachdem sie im Amtsblatt der Europäischen Union verkündet wurde.
Der Auftraggeber soll ebenfalls innerhalb von zehn Sekunden über eine erfolgte Überweisung informiert werden. Für die Mitgliedstaaten außerhalb der Euro-Zone gelten die Vorschriften demnach, "wenn Konten bereits regelmäßige Transaktionen in Euro anbieten", heißt es in einer Mitteilung des Parlaments. Ihnen werde zur Umsetzung der Verordnung eine Übergangszeit eingeräumt, ebenso werden sie von der "Zehn-Sekunden-Regel" ausgenommen, wenn die Überweisung außerhalb der Geschäftszeiten getätigt wird.
Zahlungsdienstleister sollen Identität prüfen
Zahlungsdienstleister sollen zudem über aktuelle Mittel zur Erkennung und Prävention von Betrug verfügen. Ebenso sind die Zahlungsdienstleister laut EU-Parlament zu einer "unverzüglichen", kostenlosen Identitätsprüfung des Empfängers angewiesen. Darüber hinaus sollen Kunden einen Höchstbetrag für ihre Sofortüberweisungen angeben können.
Der federführende Europaabgeordnete Michiel Hoogeveen erläuterte: "Die Kunden können sich nun von der Unannehmlichkeit verabschieden, zwei oder drei Arbeitstage auf ihr Geld warten zu müssen." Geldüberweisungen innerhalb von 10 Sekunden zu jeder Tageszeit lägen Menschen und Unternehmen "wirklich am Herzen".
(mack)
