Intel "Meteor Lake": Rückkehr des Level-4-Caches

Die nächsten Core-i-Generationen nutzen optional einen Level-4-Cache, um die CPU-Kerne und GPU zu beschleunigen. Ab "Meteor Lake" soll es losgehen.

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Intels Codename für die nächste CPU-Generation etwas wörtlich genommen.

(Bild: Marko Aliaksandr/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Mit Intels nächster Prozessorgeneration Meteor Lake kehrt der Level-4-Cache zurück – zumindest bei manchen Modellen sieht der Hersteller eine vierte Pufferstufe vor. Zuletzt gab es einen solchen bei den zwei ersten 14-Nanometer-CPUs für Desktop-PCs aus dem Jahr 2015, dem Core i7-5775C und Core i5-5675C (Codename Broadwell-C).

Mitte April 2023 erwähnte ein Intel-Entwickler bereits einen Level-4-Cache für Meteor Lake in einem Linux-Patch. Inzwischen wurde ein Intel-Patent ausfindig gemacht, das weitere Details nennt. Die im Linux-Patch angesprochene Abkürzung ADM steht demnach für den Codenamen Adamantine und meint einen Basischip (Base-Tile) mit integriertem SRAM.

Mit Meteor Lake teilt Intel die verschiedenen Bestandteile eines Systems-on-Chip (SoC) auf mehrere Chiplets auf, die alle auf einem sogenannten Base-Tile sitzen. Laut dem Patent ist der Adamantine-Cache optional, alternativ kann der Hersteller einen gewöhnlichen Passiv-Interposer zur Datenübertragung zwischen den Chiplets verwenden.

Sowohl die CPU-Kerne als auch die GPU sollen den Level-4-Cache nutzen können. Damit können die Rechenwerke mehr Daten lokal vorhalten, müssen also seltener auf den vergleichsweise langsamen Arbeitsspeicher zurückgreifen. Das kann in latenzkritischen Spielen und Anwendungen die Leistung steigern.

Blockdiagramm eines hypothetischen Meteor-Lake-Prozessors. Die Anzahl der Rechenwerke ist beispielhaft, allerdings bestätigt das Schaubild, dass Intel ein paar CPU-Kerne auch im SoC-Tile unterbringen will. Damit ließe sich das komplette CPU-Tile zum Stromsparen ausschalten.

(Bild: Intel)

Dem Core i7-5775C und Core i5-5675C brachte der zusätzliche Datenpuffer einen spürbaren Leistungsschub. Damals waren die ersten drei Cache-Stufen (Level 1 bis 3) allerdings langsamer als bei heutigen Prozessoren, sodass sich die vierte Stufe bei Meteor Lake anders auswirken könnte.

Die Bauweise unterscheidet sich derweil von AMDs Ryzen-X3D-CPUs wie dem Ryzen 7 7800X3D, die zwar auch gestapeltes SRAM verwenden, allerdings als Erweiterung zum Level-3-Cache. Der Zusatzpuffer ist dort genauso schnell wie der restliche Level-3-Cache; bei Intels Adamantine in der vierten Stufe ist hingegen mit höheren Latenzen zu rechnen.

Eine Besonderheit gibt es derweil auch beim Level-3-Cache für Meteor Lake: Mit der Einführung des Chiplet-Aufbaus und einer vierten Cache-Stufe verliert die GPU laut Linux-Patch ihren Zugriff auf den Level-3-Cache. Davon profitieren potenziell die CPU-Kerne.

Intel will die ersten Meteor-Lake-Prozessoren noch bis zum Jahresende vorstellen – vorerst aber nur für Notebooks. Für Desktop-PCs erscheint Gerüchten zufolge dieses Jahr nur ein Neuaufguss der aktuellen CPU-Familie Core i-13000 alias Raptor Lake.

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