Mehr Copilots für jeden: Pro-Version und Lizenzen für kleine Unternehmen

Microsoft bietet neue Wege an, um den Copilot zu nutzen. Copilot Pro, Copilot für iOS und Android sowie Copilot in Microsoft 365.

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(Bild: Microsoft Blogbeitrag)

Lesezeit: 3 Min.

Viele Wege führen bekanntlich nach Rom – und offensichtlich auch zum Copilot. Microsoft bietet seinen KI-Assistenten nun als kostenpflichtige Pro-Version an, als Apps für iOS und Android in Form des Chatbots und als Integration in Microsoft 365 für Unternehmer jeder Größe. Zuvor war die Erweiterung der Lizenz an die Abnahme von mindestens 300 "seats" für ein Jahr geknüpft, bei einem Preis von 30 US-Dollar pro Sitz. Dieses Limit war offensichtlich eine Art erster Test, den Copilot vor allem großen Unternehmen zur Verfügung zu stellen.

Der Copilot für Microsoft 365 ist ab sofort für Unternehmen jeder Größe verfügbar. Laut Microsoft gibt es keine Mindestabnahme, selbst ein einzelner Nutzer würde reichen. Der Preis pro Seat bleibt wie bei dem Angebot zuvor bei 30 US-Dollar. Voraussetzung ist ein bestehender "Microsoft 365 Business Premium"- oder "Business Standard Customers"-Vertrag. Auch Office E3 und E5 Kunden, das sind Enterprise-Versionen, können den Copilot buchen. Weitere Möglichkeiten gibt es für spezielle Verträge mit Bildungseinrichtungen und über ein Microsoft-Cloud-Solution-Provider-Partner-Netzwerk.

Mit dem Copilot lassen sich dann alle Anwendungen mittels den KI-Assistenten erreichen und steuern. Er hilft beispielsweise, E-Mails zu verfassen, andere Dokumente zu erstellen, kann aus Word-Dokumenten Powerpoint-Präsentationen schaffen und Excel-Tabellen auswerten. Alles geschieht über eine Chat-Box, in der man per Prompt um die Erfüllung der Aufgaben bittet.

Neu ist auch, dass sich der Copilot nutzen lässt, um GPTs zu entwickeln. Das sind kleine Spezialbots, die im GPT-Store von OpenAI angeboten und sogar monetarisiert werden können. Der Copilot ist zudem als App für iOS und Android verfügbar. Damit kann man auch am Smartphone auf das Sprachmodell GPT-4 und den Bildgenerator Dall-E 3 zugreifen, die beiden leistungsstärksten Modelle von OpenAI. In die App von Microsoft 365 zieht ebenfalls der Copilot ein – allerdings erst in den kommenden Wochen. Dann lassen sich in der App erstellte Inhalte beispielsweise in ein Word oder PDF-Dokument exportieren.

Copilot Pro ist eine komplett neue Vertrags-Option. Sie richtet sich an Privatpersonen, die den Copilot nutzen wollen. Er zieht dann in Word, Excel, Powerpoint, Outlook und OneNote am PC, Mac oder iPad. Man braucht einen persönlichen Microsoft-365-Account oder einen Familienzugang und kann diesen erweitern. Dadurch bekommt man sogar Zugriff auf GPT-4-Turbo, die noch etwas stärkere Version des Sprachmodells. Warum die Unternehmenskunden dieses Upgrade nicht bekommen, ist unklar. Eine Privatlizenz kostet 20 US-Dollar im Monat.

Microsoft setzt quasi alles auf die Karte Copilot. Auch der Bing-Chat ist inzwischen in Copilot umbenannt worden. Nur die Suchmaschine hat noch den alten Namen, das "neue Bing". Erst kürzlich hat Microsoft eine Copilot-Taste vorgestellt, die auf den Tastaturen einziehen soll.

(emw)