Poesie im Eis: Seelenbilder aus Grönland

Minus 40 Grad Kälte, 2 Monate Nacht, 3 km dickes Eis – Grönland ist ein extremer Ort, der dennoch auf viele Menschen eine große Faszination ausübt. Dieser Faszination ist nun auch der Fotograf, Schauspieler und Regisseur Stefan Hunstein erlegen. Ein Interview.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Dr. Thomas Hafen
Inhaltsverzeichnis

Stefan Hunstein, Jahrgang 1957, ist Schauspieler, Regisseur und Fotokünstler. Derzeit sind seine Werke in drei Ausstellungen zu sehen: Vom 09.05. bis 15.06.2014 zeigt das Münchner Fotomuseum im Stadtmuseum München 25 seiner Fotografien, ein weiterer Teil der Grönlandbilder kann vom 22.05. bis 27.06.2014 an der Deutschen Börse in Frankfurt betrachtet werden. Danach wird die Werkschau im Paul-Clemen-Museum in Bonn zu sehen sein. Im Oktober wird außerdem ein Fotobuch mit 60 Abbildungen aus der Serie "Im Eis" erscheinen. seen.by-Redakteur Thomas Hafen hat Stefan Hunstein zum Interview getroffen:

Andere wollen im Urlaub vor allem ins Warme – Sie fuhren 2012 ausgerechnet nach Grönland – warum das denn?

Mehr Infos

Hunstein: Ich bin praktisch nie gereist, aber nach 35 Jahren intensiver Theaterarbeit hatte ich plötzlich Lust, in die Welt zu fahren. Auf der Reiseseite einer Tageszeitung las ich einen Artikel über Bhutan. Ein Land, in dem es ein Ministerium für Glück gibt – da musste ich hin.

Und wie kommt man von Bhutan nach Grönland?

Hunstein: Auf dem Rückflug habe ich wieder die Reiseseite dieser Zeitung gelesen, mit einem Bericht über Grönland. Ich fand diese Insel so strange, so merkwürdig, dass ich weiter recherchiert habe. Ich habe Christoph Ransmayrs "Die Schrecken des Eises und der Finsternis" und andere Reiseberichte gelesen. Und irgendwann wollte ich das dann selbst sehen.