SCO vs. Linux: Aufregung und Verwirrung nach Urteil über Novell-Copyright an Unix

Die Frage, wie es nach dem Urteil, das Novell das alleinige Copyright an Unix und Unixware zuschreibt, weitergeht, beschäftigt viele Köpfe in der IT-Branche.

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Von
  • Jürgen Kuri

Mit stellenweise konfusen Argumentationen wird in der deutschen wie internationalen Presse das Urteil von Richter Kimball im Verfahren SCO contra Novell kommentiert. Auf über 100 Seiten hatte Kimball begründet, warum Novell das Copyright an Unix und Unixware nicht an SCO abgegeben hat. Die FAZ spricht vom gewonnenen Streit um Urheberrechte, Forbes prophezeit, der Linux-Boom gehe jetzt so richtig los.

Ob Hacker oder Finanzanalyst: Die Frage, wie es weitergeht, beschäftigt viele Köpfe in der IT-Branche. Nicht alle sind sich dabei so gewiss wie Pamela Jones, der gute Geist hinter der Prozessbeobachtungs-Website Groklaw. Gegenüber der Infoworld erklärte sie, dass Microsoft die nächste SCO Group werde. Schließlich habe die Firma laut genug mit ihrem patentbesetzten Säbel gerasselt. Ob Microsoft mehr macht, als mit den Säbeln zu rasseln, ob SCO nun noch mehr zustande bringt als ein Röcheln, das ist auch eine Frage, wie die bisherige Prozessgeschichte beurteilt wird.

Vor dem Hintergrund der diversen Klagen und Gegenklagen muss festgestellt werden, dass ein Ziel der SCO-Gegner noch lange nicht erreicht ist: Es gibt keine von einem Gericht irgendwie bestätigten Aussagen, dass Linux frei von Rechten eines Dritten ein Set von Programmen oder Distributionen darstellt, die durch die GPL geregelt sind. Solange ein entsprechendes Urteil fehlt, kann immer wieder spekuliert werden, dass die eine oder andere Firma nicht nur mit Säbeln rasselt, sondern Copyright-, Patent- oder Plagiatsansprüche geltend macht und Lizenzgebühren oder andere Kompensationen sehen will.

Siehe dazu den Online-Artikel zu Reaktionen auf das Urteil zum Novell-Copyright an Unix und mit einem Fazit der bisherigen Auseinandersetzung über angebliche Copyright-Verletzungen in Linux:

(jk)