US-Halbleiterbranche: Geschäft in Europa und Japan lahmt

Die US-Halbleiterbranche hat ihre Umsatzzahlen für den Februar 2015 vorgelegt. Während der Markt in Amerika stark wuchs, ist er in Europa und Japan weiter rückläufig. Politische Handelserleichterungen sollen das ändern.

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US-Halbleiterbranche: Geschäft in Europa und Japan lahmt

(Bild: WSTS)

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Von
  • Nico Ernst

Das erste Quartal eines Kalenderjahres ist in der Halbleiterbranche traditionell schwach - und auch der Februar 2015 machte hier laut aktuellen Zahlen des Branchenverbands Semiconductor Industry Association (SIA) und der World Semiconductor Trade Statistics (WSTS) keine Ausnahme. Die beiden Organisationen analysieren gemeinsam die Umsätze von US-Chipherstellern.

Demnach wurden weltweit im zweiten Monat des Jahres Halbleiter im Wert von 27,8 Milliarden US-Dollar abgesetzt, was gegenüber dem Januar 2015 einen Rückgang von 2,7 Prozent ergibt. Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat wuchs der Weltmarkt aber um 6,7 Prozent. Besonders starken Anteil daran hat der gesamte amerikanische Kontinent, wo 17,1 Prozent mehr Chips abgesetzt wurden. Auch der asiatisch-pazifische Markt wuchs um 7,6 Prozent.

Japan wird von SIA und WSTS gesondert erfasst, und hier ergab sich im Vorjahresvergleich ein Rückgang um 8,8 Prozent. Nur noch Halbleiter im Wert von 2,56 Milliarden US-Dollar konnten die US-Unternehmen dort absetzen. Etwas weniger schrumpfte das Marktvolumen in Europa, und zwar um zwei Prozent auf 2,9 Milliarden US-Dollar.

Insgesamt war laut der SIA vor allem die Nachfrage nach DRAM und analogen Bauteilen besonders stark, Logikbausteine wie Prozessoren erwähnt der Verband nicht ausdrücklich – was wohl bedeutet, dass hier weniger verkauft wird. Kürzlich hatte auch CPU-Marktführer Intel eine Umsatzwarnung für das erste Quartal veröffentlicht.

Für die US-Halbleiterbranche ist ein Instrument, den Absatz in Europa und Japan wieder anzukurbeln, der Freihandel. Die SIA unterstützt eine US-Gesetzesinitiative, die den Abschluss von Freihandelsabkommen erleichtern soll. Im Hinblick auf "wichtige Handelsabkommen", die derzeit verhandelt werden, forderte SIA-Chef John Neuffer die US-Politik zum Handeln auf. (vbr)