Anforderungen an IPv6-ICT-Ausrüstung

In Behörden und Unternehmen neu zu beschaffende Netzwerkkomponenten sollten auf jeden Fall IPv6 beherrschen. Doch was heißt das genau? Eine Hilfestellung für Ausschreibungen hat das RIPE als "Dokument 501" zusammengestellt, das Sie auf heise Netze in deutscher Übersetzung finden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 18 Min.
Von
  • Jan Žorž
  • Sander Steffann
Inhaltsverzeichnis

Datum: November 2010

Übersetzung: Wilhelm Boeddinghaus, Strato AG, Deutscher IPv6 Rat, Mai 2011

Um eine sanfte und kostengünstige Einführung von IPv6 in ihren Netzwerken zu erreichen, ist es wichtig, dass Regierungen und Unternehmen in Ausschreibungen für Projekte mit Informations- und Computer-Technologie (ICT) Anforderungen zu IPv6 aufnehmen. Dieses Dokument soll Best Common Practices (BCP) beschreiben, die bei Ausschreibungen von Regierungen und Unternehmen als Vorlage dienen können. Es kann auch als Handreichung für Unternehmen dienen, die als Anbieter an Ausschreibungen teilnehmen.

Das Dokument RIPE 501 stellt drei Optionen zur Auswahl, wie IPv6-Anforderungen in Ausschreibungen spezifiziert werden können:

  • Option 1 basiert im wesentlichen auf dem vom National Institute for Standards and Technology entwickelten IPv6-Anforderungskatalog für die US-Verwaltung (NIST/USGv6). Die Autoren haben diesen Katalog zugunsten einer universelleren Anwendbarkeit angepasst. Der neue Entwurf enthält eine Liste von RFC-Spezifikationen, die unterstützt werden müssen, aufgeteilt in vier Kategorien.
  • Option 2 basiert auf den zwei Phasen des "IPv6 Ready"-Programms des "World IPv6 Forum". Phase 1 enthält einen Test und eine Zertifizierung der grundlegenden IPv6-Funktionalität. Phase 2 umfasst Test und Zertifizierung weitergehender IPv6-Funktionalität.
  • Option 3 kombiniert die Ansätze aus den beiden erstgenannten Optionen.