iX 8/2018
S. 36
Titel
Arbeitsplatz I
Aufmacherbild

Laptops fürs Büro

Wechselmarkt

Wer einmal bei HP, Dell oder Lenovo gelandet ist, bleibt dem Hersteller meist treu. Gerechtfertigt oder lohnt sich der Blick auf die Konkurrenz?

Alle zwei bis sechs Jahre erhält jeder Mitarbeiter eines Unternehmens einen neuen Rechner. Viele sind bereits vom Desktop zum Laptop nebst Dockingstation umgestiegen – flexible Arbeitszeiten, Heimarbeit, zunehmender Außeneinsatz und der Wegfall fester Schreibtische machen den Wechsel notwendig. Die meisten Administratoren oder Manager haben sich irgendwann für einen der drei großen Hersteller entschieden und bleiben ihm in der Regel treu. Doch wie unterscheiden sich die Serien von Dell, HP und Lenovo?

Zunächst kann sich jeder potentielle Kunde über eines freuen: Konfigurationsoptionen bieten alle Hersteller viele – oder teils zu viele, denn sie alle festzuhalten, würde einen ganzen Versandhauskatalog füllen. Manche mögen es jedoch, die neuen Rechner für die IT-Abteilung, Grafiker oder Chefetage noch im letzten Detail selbst zusammenzustellen. Gut, dass HP, Dell und Lenovo für Geschäftskunden genau das vorsehen und auch ab Stückzahl 1 und nicht erst ab 1000 Geräten spezielle Wünsche umsetzen.

Von Namen und Serien

Zunächst ein Blick auf die Serien. Den Anfang macht hier Lenovo: Die Marke ThinkPad ist einer der Felsen im Büro. In ganze sechs Unterkategorien teilt der Hersteller sie auf – T, E, L, A, P und X. Die universellen T-Modelle richten sich an den durchschnittlichen Nutzer und sollen alles für den Alltag mitbringen. Die aktuellen Geräte T580, T480 und T480s geben zum einen die Größe, 5 für die 15-Zoll- und 4 für die 14-Zoll-Notebooks, sowie die Generation an. Die Vorgänger wie das T570 können Anwender weiterhin erwerben. Ein s hinter dem Namen verweist auf die dünnere Bauform, die die Designer auf Basis Intels Ultrabook-Standard bieten. Ein p wie beim T470p gibt die höhere Leistung der Hardware an. Derzeit kosten T580 und T480 mindestens 1269 Euro.

Die mit einem Preis ab 429 Euro günstigere E-Serie richtet sich hingegen explizit an Kleinunternehmen, die Namen entsprechen denen der T-Laptops. Die von Lenovo ursprünglich unter dem Namen Edge angebotenen Geräte reduzierten die Kosten durch eine einfachere Verarbeitung. Mit dem Wechsel des Namens entsprechen die Bauteile jedoch eher den Erwartungen an ein ThinkPad. Ebenfalls günstiger als die T-Serie sind die L-Modelle, die wenigstens 499 Euro kosten. Sie konzentrieren sich auf grundlegende Funktionen und Legacy-Anschlüsse. Allerdings bietet der Hersteller ebenfalls ein L380 Yoga an, den Zusatz spendiert er allen Rechnern mit einem Touch-Bildschirm, 360-Grad-Scharnieren und digitalem Eingabestift. Die Größe 3 entspricht 13,3 Zoll.

Es ist ein ThinkPad: Lenovo hat von IBM ein beliebtes Design geerbt und sieht keinen Grund, an ihm etwas zu ändern (Abb. 1).

Einer etwas anderen Namenskonvention folgen die A-Modelle. Sie verwenden statt Intels AMDs Prozessoren und Grafikchips. In vielerlei Hinsicht entsprechen die Laptops A275 und A475 jedoch den Geschwistern der X- beziehungsweise T-Serie. Ersteres ist 12,5 Zoll groß. Ebenfalls eine neue Größe – und neue Namen – führen die P-Laptops mit dem P71 ein: Es verfügt über einen 17,3-Zoll-Bildschirm. Die Serie richtet sich an Anwender einer mindestens 1849 Euro teuren Workstation, zum Beispiel Ingenieure oder Grafiker. Bisher gibt es hier lediglich ein Notebook der dritten Generation, das 15,6 Zoll große P52s, jedoch bleibt der Vorgänger P51 im Angebot.

Kaum Nachteile: Trotz ihrer Größe bieten Laptops wie Lenovos X-Serie inzwischen genug Leistung fürs Büro (Abb. 2).

Deutlich mehr Prestige verspricht die X-Serie, denn sie soll robust, mobil, leicht und ausdauernd sein. Den bekannten Namen fügt Lenovo die X1-Geräte hinzu, die als Carbon- oder Yoga-Varianten alle Eigenschaften der Serie perfektionieren sollen – mit einem stolzen Preis von wenigstens 1749 Euro. Hier macht sich der Hersteller selbst das Leben schwer, denn auch die ältere X1-Generation bietet er weiterhin unter demselben Namen an. Auch andere Modelle wie das X380 gibt es als Yoga-Ausführung, die wie gehabt auf die Convertible-Funktionen hinweist.

Des Weiteren bewirbt Lenovo andere Serien mit Produktivitätsfunktionen, darunter das Yoga Book, das als Convertible mit zwei Touch-Bildschirmen für Grafiker abseits des Workstation-Arbeitsplatzes gedacht ist. Andere Serien wie Ideapad oder Legion richten sich hingegen an Endnutzer.

Konventionen in luftigen Höhen

Dells Bezeichnungen für seine Laptops scheinen ebenfalls in Stein gemeißelt, denn die Namen Latitude, Inspiron, Precision, Vostro und XPS begleiten den Konzern teils seit Jahrzehnten. Erstere stellt die Brot-und-Butter-Serie dar, die sich in die Kategorien 3000, 5000 und 7000 aufteilt. Diese Zahlen geben genauer das Leistungssegment wieder, während der Nutzer zum Beispiel am 5490 weitere Details erkennen soll: Die 4 bezieht sich auf die Größe, hier 14 Zoll, die 90 auf die Generation, in diesem Fall die aktuellste. Entsprechend stellt das Latitude 3380 einen 13,3-Zoller der Vorgängergeneration dar. Convertibles stellt Dell ein einfaches 2-in-1 hinten an. Während ein 3000er bereits bei 249 Euro beginnt, kostet ein 5000er bereits mindestens 739 Euro und ein 7000er wenigstens 1039 Euro – in der leistungsschwächsten Ausstattung.