Wahlversprechen: Das Elektro-SUV BMW iX3 im Fahrbericht

Der X3 ist der erste BMW, der die Wahl zwischen fossilen Antrieben, Plug-In-Hybrid oder einer E-Version bietet. Dem BMW iX3 fehlt nur Allradantrieb.

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Mit dem iX3 macht BMW die Antriebs-Auswahl beim X3 komplett.

(Bild: BMW)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Stefan Grundhoff
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Dass das SUV mit Elektroantrieb auf dem X3 basiert, wird nur an einer Handvoll optischer Erkennungszeichen deutlich – die Farbe Blau signalisiert bei BMW die Stromversion.

Angetrieben wird der 4,73 Meter lange BMW iX3 von einem Elektromotor an der Hinterachse mit einer Leistung von 210 kW / 286 PS und einem maximalen Drehmoment von 400 Nm. Dadurch beschleunigt das SUV in 6,8 Sekunden auf Tempo 100 und wird erst bei 180 km/h abgeregelt.

Bis 160 km/h fährt der iX3 nahezu geräuschlos sehr flott und dabei durch das zwischen den beiden Achsen verbaute Akkupaket für ein SUV ausgesprochen wankstabil. Das macht Spaß. Den Normverbrauch von 18,5 kWh pro 100 Kilometern erreicht man natürlich nur bei ausgesprochen zurückhaltender Fahrweise. Mit dem 80-kWh-Akkupaket errechnet sich eine maximal mögliche Reichweite von 460 Kilometern. Für ein Elektroauto ist das viel, im Vergleich mit der beliebten Dieselversionen des X3 mit 190 oder ebenfalls 286 PS ist es wenig: Mit einem BMW X3 20d xDrive (Test) mit Allradantrieb und 190 Diesel-PS kommt man laut Verbrauchsangabe locker doppelt so weit.

BMW iX3 Fahrbericht (11 Bilder)

Mit dem neuen iX3 bringt BMW sein zweites batterielektrisches Auto heraus.

Immerhin kann der BMW iX3 mit maximal 150 kW sehr effizient Gleichstrom saugen. Von null auf 80 Prozent kommt er so in kaum mehr als einer halben Stunde, entsprechend genügen etwa zehn Minuten für die nächsten hundert Kilometer. An der Wallbox dauert das komplette Laden siebeneinhalb Stunden. Das Ladevolumen wird durch den Akku kaum beeinträchtigt, es liegt zwischen 510 und 1560 Liter.

Ein großer Unterschied zu den konventionell motorisierten X3-Modellen ist der Antriebsstrang: während die X-Modelle zumindest gegen Aufpreis mit Allradantrieb fahren, fehlt der beim BMW iX3. Das spürt man schnell zum Beispiel bei schneller Kurvenfahrt oder beim Abbiegen. Es regnet und mit der üppigen Motorleistung keilt der iX3 hinten leicht aus, bevor das Regelsystem eingreift. Nicht nur Bewohner schneesicherer Gegenden wünschen zwei angetriebene Achsen für souveränen Vortrieb. Konkurrenzmodelle wie der Mercedes EQC (Test) oder der Audi E-tron (Test) bieten diesen Vorteil.

Er wäre zwar auch beim iX3 problemlos einzubauen gewesen. Doch ursprünglich war der BMW iX3 ausschließlich für den chinesischen Markt gedacht, wo BMW auf den Allradantrieb verzichten kann. Als die Nachfrage nach Elektro-SUV auch hier stieg, begann sich sein Export nach Europa zu rechnen, nicht aber eine Umkonstruktion. Wer Allradantrieb in seinem elektrischen BMW-SUV wünscht, muss bis zum vierten Quartal 2021 warten, wenn der BMW iX5 (Projektname iNext) auf den Markt kommt. So lange soll der iX3 die Lücke füllen. Der iX3 wird ausschließlich bei BMWs Kooperationspartner Brilliance im chinesischen Shenyang statt im X3-Stammwerk im amerikanischen Spartanburg gefertigt. In Nordamerika fehlt die Nachfrage nach einem Batterie-SUV.

Die Fahrwerksabstimmung ist schon durch das gestiegene Leergewicht von 2,3 Tonnen etwas straffer, als man es kennt. Die Lenkung ist direkt, könnte aber etwas mehr Gefühl für die Fahrbahn vermitteln und im Grenzbereich schiebt der elektrische X3 spürbar über die Vorderräder. Der Fahrer kann sich wie bei anderen Elektromodellen entscheiden, ob er im normalen D-Fahrmodus unterwegs ist oder mit maximaler Rekuperation im B-Modus. Adaptiv gesteuert soll die Rückgewinnung noch etwas effizienter ablaufen.

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Der BMW iX3 bietet eine recht komplette Serienausstattung, unter anderem mit 19-Zoll-Alufelgen, LED‑Scheinwerfern, 3-Zonen-Klimaautomatik mit Standheizung, elektrischer Heckklappenbetätigung, Panorama-Glasdach und neuerdings Android Auto. Auf Wunsch erhältlich sind unter anderem 20-Zoll-Felgen, Akustikverglasung, elektrische Ledersitze und ein Head-Up-Display.

Der Basispreis für den BMW iX3 in der Basisversion liegt bei 66.300 Euro, der besser ausgestattete iX3 Impressive ist schon rund 6000 Euro teurer.