iX 3/2021
S. 6
Leserbriefe
März 2021

Leserbriefe März 2021

Unverständlicher als nötig

(Management: Transparent und agil: Objectives and Key Results; iX 2/2021, S. 96)

OKR ist ohne Zweifel ein interessantes Modell. Wenn es im Geschäftsalltag jedoch mit so vielen unnötigen Anglizismen an die Mitarbeitenden herangetragen wird, kann es nur scheitern. Dass Angelsachsen englische Wörter ohne Weiteres verstehen, liegt wohl auf der Hand. Will man dies erfolgreich in breiter Form außerhalb dieses Sprachraums etablieren, funktioniert es auf diese Weise nicht. Zwar werden alle nicken, weil schließlich jeder des Englischen mächtig ist oder sich zumindest nicht die Blöße gibt, etwas anderes zur Diskussion zu stellen – verstehen, verinnerlichen und vor allem leben werden es die wenigsten.

Patrick Leu, aus dem iX-Forum

Simple Anleitung für Manager

(Management: Transparent und agil: Objectives and Key Results; iX 2/2021, S. 96)

Einfachste Managementregeln:

  1. Beteilige Mitarbeiter am Erfolg, und das nicht kommunistisch mit der Gießkanne, sondern individuell. Es bringt nichts, und zwar gar nichts, Firmen- oder Abteilungsziele zu setzen, da sind immer die Gleichen die Leistungsträger und füttern die anderen mit durch. Irgendwann sind die so frustriert, dass die dorthin gehen, wo ihre Leistung sich auch auf dem Konto widerspiegelt.
  2. Ein Team ist zwischen 5 und 8 Mitarbeiter groß. Es ist mittlerweile sogar wissenschaftlich bewiesen, dass dies die ideale Teamgröße ist. Darunter fehlt fachlicher Input, und darüber zerfasert sich das Team in Grüppchen, mit nur noch losen Verbindungen untereinander. Auch bekannt als Zwei-Pizza-­Strategie.
  3. Gib den Mitarbeitern Freiheit sich zu entfalten. Wer seine Mitarbeiter klein hält (ein typisch deutsches Wesen), kann nicht skalieren. Wie Steve Jobs es einmal schön formulierte: „Wir stellen keine smarten Menschen ein, um ihnen zu sagen, was sie machen sollen, sondern damit sie uns sagen, was wir besser machen können.“
  4. Pfeife auf die Vergangenheit: Titel, Diplome, Doktortitel – alles Schall und Rauch, wie auch Leistungen aus der Vergangenheit. Bewerte Mitarbeiter nach dem, was sie heute tun, denn nur das ist den aktuellen Leistungsträgern gegenüber gerecht. Ohne Frage, jeder hängt mal durch, aber es muss einen Effekt haben, wenn sich einer den Allerwertesten aufreißt und der andere sich in seine Ecke zurückzieht. Und das geht halt am besten über individuelle Erfolgsziele (nein, keine klassischen MBOs).
  5. Der wichtigste Punkt: Sei als Vorgesetzter Dienstleister deiner Untergebenen und nicht umgekehrt! Viele meinen, dass sie mit einer disziplinarischen Aufgabe nur noch delegieren und die Mitarbeiter ihr persönliches Inventar sind. Dabei ist die Aufgabe eines Vorgesetzten nicht mehr und auch nicht weniger, als dafür zu sorgen, dass die Mitarbeiter, für die man verantwortlich ist, alles haben, um erfolgreich zu sein. Denn nur wenn diese für sich erfolgreich sein können, kann man es als Vorgesetzter.

Ich werde jetzt bald 50 – und wenn ich sehe, warum ein Team, eine Abteilung oder auch eine ganze Firma nicht funktioniert, sind es mehr oder weniger starke Defizite in den aufgelisteten Punkten. Nicht jede Aufgabe macht Spaß, und das muss sie auch nicht. Der Mitarbeiter, der damit aktuell beschäftigt ist, muss aber wissen, dass man ihn wertschätzt, dass er mehr als nur ein Zahnrad im Getriebe ist. Und dass diese Aufgabe sich auch durch sein eigenes Tun positiv verändern kann. Hoffnung auf eine bessere Zukunft treibt an, Hoffnungslosigkeit sorgt nur für Frust. 

Haaretz, aus dem iX-Forum

Großes Lob nach vielen Jahren

Gerade habe ich durch die neue Ausgabe geblättert und muss einfach mal zurückmelden, dass ich einfach immer wieder begeistert bin! Ich lese iX nun seit über 25 Jahren konstant und ebenso lange hat iX meinen Berufsweg vom Studenten bis zum IT-Senior und Führungskraft begleitet. Es gibt kein Thema, welches mir beruflich begegnet ist, das nicht auch in der iX behandelt wurde – und meistens zuerst. Die Bandbreite von Technik, Konzepten, Recht bis Managementmethoden ist einfach super – ich freue mich schon auf den OKR-Artikel. Das musste ich einfach loswerden.

Andreas Nolte, via E-Mail

Alternativen nicht nur für Confluence

(Unternehmenswikis: Marktübersicht: Was Knowledge-­Management-Systeme leisten; iX 2/2021, S. 68)

Vielen Dank für den Marktüberblick und die Hintergrundinformationen zur geänderten Lizenzpolitik von Atlassian. Im Artikel wird bereits ganz kurz auf die enge Verzahnung der verschiedenen Atlassian-­Produkte eingegangen, insbesondere im Hinblick auf Jira. Da meiner Kenntnis nach die Kombination Confluence und Jira sowie in einigen Fällen Bitbucket relativ häufig in Unternehmen und Behörden anzutreffen ist, wäre es sicher für einen Gutteil der Leserschaft interessant, auch für die beiden letztgenannten Softwareprodukte in ähnlichem Rahmen Alternativen aufgezeigt zu bekommen – wobei insbesondere die gegenseitige Integration im Fokus stehen sollte. Auch die Migration bestehender Daten sollte dabei angesprochen werden. Vielleicht dürfen wir uns ja in einer der nächsten Ausgaben auf einen entsprechenden Artikel freuen.

Axel Klepping, via E-Mail

CAP bringt SAP-Software voran

(Cloud: SAP Cloud Platform: Entwicklung und Betrieb Cloud-nativer Geschäftsanwendungen; iX 2/2021, S. 124)

Das SAP Cloud Application Program­ming Model (CAP) weht als frischer Wind durch den vielerorts sehr komplexen und undurchsichtigen SAP-Software-Dschungel. Sein reflexives Design zusammen mit der deklarativen „Konvention vor Konfiguration“ senken die Einstiegshürde für die Nutzung des lose gekoppelten Stacks (UI5 UI, OData, Persistenz) erheblich.

Apropos Persistenz, es gibt neben SQLite (Entwicklung) und SAP HANA (Produktion) noch eine weitere Option: PostgreSQL, mit dem Adapter cds-pg (https://github.com/sapmentors/cds-pg); da CAP durch den modularen (Node.js-)Unterbau sowieso plattformagnostisch ist, ermöglicht cds-pg dann auch die Nutzung von CAP für „Casual Apps“ außerhalb und innerhalb der SAP Cloud Platform. Und: cds-pg ist Open Source und erzeugt hoffentlich das finale Momentum, dass auch CAP selbst Open Source wird – nicht zuletzt, um so auch außerhalb des SAP Kosmos die berechtigten Lorbeeren zu ernten.

Volker Buzek, via E-Mail

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