iX 6/2022
S. 6
Leserbriefe
Juni 2022

Leserbriefe April 2022

Gute Erfahrungen mit BBB

(Der Preis der Unabhängigkeit; iX 4/2022, S. 90)

Ich bin Admin an einer Schule, die das in IServ integrierte BigBlueButton während der Schulschließungen intensiv genutzt hat. Von einzelnen Ausfällen abgesehen, wie es sie auch bei Teams und Co. gab, technischen Problemen bei Schülern, wenn der Papa zu Hause meinte, das WLAN im Kinderzimmer wäre besser als ein Kabel, waren unsere Erfahrungen sehr gut. Auf den Zeugniskonferenzen (die übrigens auch via BBB stattfanden) lobten Eltern, die Kinder auch auf anderen Schulen hatten, unsere Schule als geradezu vorbildlich im Vergleich mit anderen Schulen. Zwei Schulen in der Nachbarschaft installierten sich sogar IServ, nicht zuletzt aufgrund unserer Erfahrungen. Auch dort sind die Erfahrungen positiv.

Sicher, nicht alles ist eitel Sonnenschein, so dauert zum Beispiel der „Echo-Test“ bei BBB sehr lange. Das ist aber kein „Echo-Test“, sondern währenddessen wird die Verbindung auch durch Firewalls gemäß RFCs aufgebaut. Das dauert eben, wenn man sich an Standards hält. Unschön ist, dass sich das auch niederschlägt, wenn man in oder aus einem Breakout-Raum geht, da sind Browser-Tabs eben getrennte Räume. Auch mussten wir ganz zu Beginn den Server aufrüsten, da die Datenbank mit dem nahezu gleichzeitigen Log-in von über 1000 Schülern überfordert war.

Auch Hybrid-Unterricht haben wir über IServ zuerst für den Abi-Jahrgang realisiert, einziges Problem ist es, einen acht mal neun Meter großen Klassenraum zu mikrofonieren, sodass ein Unterrichtsgespräch möglich ist. Das haben wir dann mit externen Audiointerfaces (Focusrite Scarlett) und im Raum verteilten Mikros gelöst. Die Tafel wurde als geteilter Bildschirm (Smart Notebook) freigegeben, auch das funktionierte recht gut. Für gemeinsame Arbeiten an einem Dokument gab es ein weißes PDF als Präsentation, auf dem die Schüler auch von zu Hause aus kritzeln konnten.

KrabbelDrei, aus dem iX-Forum

SAP: Und es ging ohne staatliche Förderung

(50 Jahre SAP: Ein Start-up seiner Zeit; iX 5/2022, S. 78)

Man mag sich über die Qualität der Software streiten, aber SAP ist eine der Firmen, die auch ohne staatliche Start-up-Förderung entstehen und sich auch am Markt halten konnten. Im Gegensatz zu vielen dieser Start-ups, die mal nett abkassieren und in kürzester Zeit abgeschmiert sind. Sachkenntnisse setzen sich auf Dauer doch durch, nicht die Kenntnis, einen Businessplan zu erstellen.

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Markus Bhend, St. Gallen, Schweiz

Schöne Zusammenfassung ...

(50 Jahre SAP: Ein Start-up seiner Zeit; iX 5/2022, S. 78)

... von der ich in den letzten knapp 30 Jahren vieles live und in Farbe mitbekommen habe. Ja, McDermott war eine große Luftpumpe, aber kam bei den Analysten gut an. Schade für Klein, dass er den Mist aufräumen muss.

Und wenn ich mir die aktuellen Entwicklungen (IBP etc.) so ansehe ... Dank Fiori die Intransparenz pur, vieles dahingerotzt. Ich trauere den R/3-Zeiten nach. Da konnte man zur Not im Debugger mal nachsehen, was das Programm eigentlich macht. Dieser Zugang zum Quellcode war wohl ein Teil des Erfolgs der SAP.

Axel Braun, Düsseldorf

Wie schnell ist das Ganze?

(Die verteilte Cloud-native-Datenbank YugaByte; iX 5/2022, S. 62)

Würde mich mal interessieren, ob so ein Cluster mit Yugabyte nicht wesentlich lahmer ist als eine simple PostgreSQL-Replikation mittels Patroni. Auch wenn letztere auch nur geskriptet ist, da Python-basiert.

Aber das Wichtige ist ja, dass der Auto-Failover überhaupt funktioniert und die Replikation auf die Slaves performant (asynchrone Replikation) erfolgt und nicht das Schreiben der DB-Clients zu sehr aufhält. Und außerdem würde mich interessieren, was die Clients mitbekommen von einem möglichen Failover: Müssen die sich dann nicht auch wieder reconnecten?

Daniel Schnell, Akranes, Island

Viele sind sehr gut!

(Strukturen behindern Frauen in IT-Berufen; iX 5/2022, S. 98)

Ich bin ja schon einige Zeit Dozent in der IT. Zugegeben, der Frauenanteil ist klein. Aber die, die vor allem bis am Ende dabei sind, sind in der Regel sehr gut. Ich habe den Eindruck, dass Frauen ehrgeiziger und gewissenhafter sind, während viele Kerle ihren Job mit einer Einstellung „Ach, ich kanns ja eh“ mitunter etwas „nebenbei“ machen oder Aufgaben schon mal unterschätzen.

Bioabfall, aus dem iX-Forum

Wes Geistes KI?

(Editorial von Silke Hahn; iX 3/2022, S. 3)

Super Editorial, klasse! Zum allerersten Mal seit vielleicht 35 Jahren spüre ich den Impuls, auf ein c’t- oder iX-Editorial zu reagieren.

Ich arbeite im Technikreferat einer Datenschutzaufsichtsbehörde (ULD, Kiel) und bin der Erfinder des „Standard-Datenschutzmodells“ (SDM). 2019 habe ich auf heise.de zu KI und Datenschutz publiziert (https://heise.de/-4337027). Ich zeige darin, dass es kein sonderliches Problem darstellt, „smarte Vollautomaten“ DSGVO-konform zu gestalten und zu betreiben. Sie haben nun den Sack an Themen ergänzt, die gemeinhin als vom Datenschutz übrig gelassen verstanden werden.

Und doch: Ihr Thema nach der Verfügungsmacht über die Gestaltung der smarten Automaten ist das Thema des Datenschutzes, nicht jedoch die triviale Vorstellung vom „Schutz personenbezogener Daten“ oder die ambitionierte, aber bei genauerer (soziologischer, psychologischer) Betrachtung sehr schräge Vorstellung von der „informationellen Selbstbestimmung“. Datenschutz bearbeitet die strukturelle Machtasymmetrie in den Interaktionen (Kommunikation, aber auch Techniksysteme) zwischen Organisationen (Risikogeber) und Personen (Risikonehmer).

Mich stimmt es froh zu wissen, dass es gute Leute in den wenigen verbliebenen Qualitätsmedien gibt.

Martin Rost, Langwedel

Ergänzungen und Berichtigungen

Ceph mit dem Kubernetes-Operator Rook verwalten, Teil 1: Einrichten und die erste Anwendung in Betrieb nehmen; iX 5/2022, S. 126

Im Artikel „Ruderwechsel“ war die Redakteurin zu schnell mit der Delete-Taste unterwegs und hat dabei versehentlich eine Passage sinnentstellt. Der letzte Satz auf Seite 129 muss heißen: „RWX (read write many) bietet mehreren Pods einen parallelen Schreibzugriff, bei RWO (read write one) können alle Container nur lesend auf die Ressource zugreifen, solange ein Worker-Node den Schreibzugriff hält.“

Die iX-Redaktion behält sich Kürzungen und auszugsweise Wiedergabe der Leserbriefe vor. Die abgedruckten Zuschriften geben ausschließlich die Meinung des Einsenders wieder, nicht die der Redaktion.

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