iX 8/2022
S. 26
Markt + Trends
Supercomputer

Europas erster Exascaler in Jülich 

2023 soll in Jülich der erste europäische Exaflops-Supercomputer entstehen – und effizienter sein als seine US-Kollegen.

Von Susanne Nolte

Eine Trillion Berechnungen mit doppelter Genauigkeit pro Sekunde – vor dieser Hürde stehen die großen Supercomputer-Zentren und -Nationen. Europa will das in gemeinsamer Kraftanstrengung schaffen und hat nun die Pläne konkretisiert: Jupiter heißt der erste Supercomputer, der die 1 FP64-EFlops-Marke knacken soll. Bereits 2023 soll der Bau am Forschungszentrum Jülich beginnen; kosten soll er 500 Millionen Euro.

Erreicht hat die 1-EFlops-Marke offiziell bisher nur der Supercomputer Frontier am Oak Ridge National Laboratory mit seinen 1,102 EFlops max und die beiden Exascaler Ocean Light und Tianhe-3, die China bereits 2021 in Betrieb genommen, aber mit ihren 1,05 und 1,3 EFlops nicht zur Top500 gemeldet hat. Das US-System Frontiert verdrängte hingegen mit seinen gut 8,7 Millionen Epyc-Milan-Kernen im Juni den 442 PFlops schnellen japanischen Fugaku von der Top500-Spitze. Der drittplatzierte baugleiche LUMI am finnischen CSC mit seinen gut 1,1 Millionen Milan-Kernen und 151,9 PFlops ist der erste große Supercomputer des EuroHPC JU (European High Performance Computing Joint Undertaking), in dem die EU, einzelne europäische Länder und Unternehmen ein europäisches Supercomputing-Ökosystem in der Exascale-Dimension schaffen wollen.

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