iX 2/2023
S. 38
Titel
Metaverse

Vom 3-D-Stadtmodell zur Metaverse City

Der deutsche Staat investiert Millionen in 3-D-Modelle von Städten. Das reicht von der Gebäudeplanung bis zu Simulationen der Ausbreitung von Lärm. In manchen Visionen sollen Menschen sogar ihre Behördengänge im Metaverse erledigen.

Von Gerhard Völkl

Beim Tag der offenen Tür in der Stadtverwaltung war früher das Holzmodell im Sandkasten einer der Anziehungspunkte. Heutzutage bekommen interessierte Einwohnerinnen und Einwohner die eigene Stadt als digitales Modell auf dem Bildschirm präsentiert oder dürfen mit der VR-Brille durch den eigenen Wohnort im Metaverse schlendern. Neben dem Unterhaltungswert steckt dahinter die Motivation, durch digitale Modelle städtische Dienstleistungen einfacher zugänglich und wirtschaftlicher zu machen. Virtuelle Städte, mit denen sich ihr physisches Pendant steuern und beeinflussen lässt, sind ein wichtiger Baustein für die Smart Cities der Zukunft.

Je nach Anwendung setzen Städte unterschiedliche digitale 3-D-Stadtmodelle ein: Mesh-Modelle (links) oder abstrakte Vektor-Modelle (rechts), hier am Beispiel von Helsinki (siehe ix.de/zwfq) (Abb. 1).
Je nach Anwendung setzen Städte unterschiedliche digitale 3-D-Stadtmodelle ein: Mesh-Modelle (links) oder abstrakte Vektor-Modelle (rechts), hier am Beispiel von Helsinki (siehe ix.de/zwfq) (Abb. 1).

Aktuell laufen viele Aktivitäten der Städte unter dem Label digitaler Zwilling. Was dahintersteckt, kann durchaus sehr unterschiedlich sein – von der einfachen Datenbank bis hin zur komplexen 3-D-Anwendung mit Echtzeitsensoren. Manche Kommunen tun sich zusammen, um ihre Bemühungen zu bündeln, wie etwa Hamburg, Leipzig und München im Projekt CUT (Connected Urban Twins). Städte wie Seoul haben ihre eigenen digitalen 3-D-Welten (Seoul Metaverse) und probieren sich dort aus. Trotz aller neuen Technik bleibt es die Aufgabe der Kommunen, dabei das Bürgerinteresse im Blick zu haben.

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