Fahrbericht: Ford Puma Hybrid

Seite 2: Eigenwillig kalkuliert

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Gut gefallen haben uns zwei Ideen, die Ford im Puma anbietet. In der teuren Ausstattungslinie „Titanium X“ gibt es Sitzbezüge mit Reißverschluss, die sich, so verspricht es Ford, sehr einfach wechseln lassen sollen. Vielleicht hoffen die Kölner hier auf ein kleines Zusatzgeschäft mit Kunden, die sich gern öfter mal neu einrichten. Smart hat das vor vielen Jahren mal mit Karosserieteilen versucht, die Idee mangels Nachfrage aber sterben lassen.

Mit Stöpsel

Unter dem Ladeboden ist im Puma ein mit Kunststoff verkleidetes Fach. Das kann sehr einfach gereinigt werden, denn im Boden ist ein Stöpsel. Wie oft man das im Alltag nutzt? Nun, beispielsweise Eltern mit Nachwuchs im Waldkindergarten fällt da sicher eine häufige Verwendung ein. Schade nur, dass sich Ford das Geld für eine verschiebbare Rückbank gespart hat. Der Platz ließe sich damit flexibler nutzen, zumal die Kniefreiheit hinten nicht allzu großzügig ist. Mit 4,19 Metern ist der Puma aber auch rund 10 cm kürzer als ein VW Golf.

Die Sitze vorn haben in den Ausstattungslinien „Titanium“ und „Titanium X“ eine Massagefunktion für die Lendenwirbel. Sie dürften allerdings größere und tiefere Auflagen vertragen. Zudem nerven zwei Dinge, die ähnlich inzwischen quer durch alle Marken und Segmente üblich geworden sind: Die Gurthalterungen an den B-Säulen sind nicht in der Höhe verstellbar und der Gurt liegt je nach Körpergröße eher am Hals denn auf der Schulter an. Der Unterschenkel scheuert an der Mittelkonsole, was bei längeren Fahrten lästig ist. Auch die Rundumsicht ist hier nicht besser als bei der Konkurrenz, was dem Puma diesbezüglich kein gutes Zeugnis ausstellt.

Kleiner Hybrid nur mit teurer Linie

Ziemlich seltsam erscheint die Zusammenstellung der ersten Preisliste. Es gibt vier Ausstattungslinien, die auch sinnvoll zusammengestellt sind. Schon das Basismodell für 23.150 Euro bringt unter anderem 17-Zoll-Alus, Tempomat, Navigationssystem, induktive Ladefläche für Handys und Massagesitze mit. Das dürfte vielen Interessenten schon reichen. Doch diese Version ist nur mit dem 125-PS-Benziner und dem 155-PS-Hybrid zu haben. Wer den Hybrid mit 125 PS haben will, muss zur aktuell teuersten Ausstattungslinie „ST-Line X“ greifen und mindestens 26.900 Euro zahlen. Das ist eine ziemliche eigenwillige Kalkulation, die nur schwer nachzuvollziehen ist und von Ford noch einmal überdacht werden sollte. (mfz)