Test: Opel Grandland X

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Opel verspricht im WLTP Werte zwischen 4,8 und 4,9 Litern, je nach Reifenformat. Wir kamen mit einer 235/50 R19-Bereifung auf minimal 5,4 Liter. Im Schnitt waren es bei uns 6,7 Liter und damit mehr, als wir mit einem Audi Q5 mit 190-PS-TDI verbraucht haben. Allerdings verleitete der Grandland X durch sein handlicheres Format viele Fahrer auch eher zu einer flotten Fahrweise. Das scheint nicht nur vielen Fahrern in unserer Redaktion so zu gehen: Der Langzeitzähler zeigte beim Start unseres Tests 7,1 Liter an.

TMC

Die Zusammenarbeit mit PSA wird oberflächlich nicht sichtbar, im Detail allerdings schon. Äußerlich gleicht beispielsweise das Infotainmentsystem dem in anderen Opel-Modellen, doch das Navi gleicht dem aus PSA-Fahrzeugen. Ich finde die Opel-Lösung, wie sie beispielsweise im Astra verbaut ist, intuitiver zu bedienen, letztlich wird man sich bei längerem Gebrauch auch mit dem TomTom-Aufsatz zurechtfinden. Dass dieses Verkehrsdaten via TMC bezieht, wirkt etwa so attraktiv wie das Angebot an einen iPhone-Besitzer, alternativ auch eine Telefonzelle nutzen zu dürfen. Zumal der Naviaufsatz immerhin 890 Euro kostet.

Da das serienmäßige Radio R 4.0 IntelliLink bereits Android Auto und Apple CarPlay bietet, kann die Frage, wo man sparen kann, sehr einfach beantwortet werden: Das große Navi ist sein Geld ebenso wenig wert wie das Soundsystem von Denon. Letzteres tönt ähnlich edel wie das namenlose HiFi-System, mit dem BMW in der Vergangenheit jene Käufer strafte, die sich auf die euphemistischen Beschreibungen des Herstellers verlassen hatten: nämlich gar nicht. Wer sich die 1650 Euro für Navi und Soundsystem spart, fährt nachher nicht schlechter.

Unübersichtlich

Auch der Bordcomputer verlangt etwas Geduld, bis man hinter die Bedien-Logik gekommen ist. Dann wirkt es so, als wenn sich – entgegen des ersten Eindrucks – doch jemand etwas bei der Programmierung gedacht hat. Auf manch einen mag das Kombiinstrument mit Rundinstrumenten angesichts der Display-Flut in diesem Bereich veraltet wirken. Es hat aber den Vorteil, dass es sich einwandfrei ablesen lässt – egal wie die Sonne steht. An anderer Stelle geht Opel mit der Zeit: Die Rundumsicht ist so schlecht wie in vielen Konkurrenten. Für eine relevante Zahl an Käufern ist das offenbar nicht mehr wichtig, mich würde das im Alltag extrem stören. Die Rückfahrkamera hilft beim Einparken, nicht jedoch beim Abbiegen.