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Mediathekview: Komfortabler Zugriff auf Online-Mediatheken

Die beliebte Software steht kurz vor dem Aus, doch ist das wirklich das Ende?

Das allumfassende Mediatheken-Archiv Mediathekview wird, nach Angaben des Herstellers Xaver W., zum Ende des Jahres nicht mehr weiterentwickelt und eingestellt. Dadurch entsteht eine große Lücke im Bereich der übersichtlichen Listung von Sendungen aller öffentlich-rechtlichen Mediatheken. Ich fasse für euch zusammen, ob und wie diese Lücke geschlossen wird.

Das tägliche Programm in unserer Fernseh-Landschaft ist recht durchwachsen. Die Qualität lässt mitunter zu wünschen übrig, auf vielen Sendern laufen Wiederholungen und weniger unterhaltsame Duplikate erfolgreicher Formate. Und läuft dann doch mal etwas Interessantes, ist es durch regelmäßige Werbeblöcke entstellt oder man hat zur Sendezeit eigentlich Wichtigeres zu tun. Verpasste Sendungen lassen sich aber bei Bedarf in der jeweiligen Mediathek der einzelnen Sender abrufen. Hier werden alle gesendeten Inhalte für einen bestimmten Zeitraum verfügbar gemacht, sodass man sich Tatort, Tagesschau, Terra X und Co. auch nachträglich noch bequem ansehen kann. Und weil niemand Lust und Zeit hat jede Sender-Mediathek einzeln nach sehenswerten Sendungen zu durchsuchen, bietet es sich an, Mediathekview zu nutzen. Das nützliche Programm gibt es seit 2008 und steht aktuell in der Version 12 zum Download bereit.

Was kann Mediathekview?

Die Mediatheken von ARD, ZDF, NDR, MDR und Co. bieten - zum Teil zeitlich begrenzt - Zugriff auf alle im TV ausgestrahlten Sendungen, egal ob Filme, Serien oder Talkshows. Leider glänzen die jeweiligen Sender-Mediatheken nicht gerade mit Übersichtlichkeit und wenn man eine bestimmte Sendung ansehen möchte, kann man sich dort mitunter die Finger wundsuchen. Dass alle Sender ihrer zugehörigen Mediathek ein ganz eigenes Aussehen verpasst haben, ist dabei alles andere als hilfreich.

Aber zum Glück gibt es ja (noch) Mediathekview. Die Open Source-Software listet alle Filme und Serien der Mediatheken öffentlich-rechtlicher Sender, darunter die von ARD, ZDF, 3Sat und Arte. Alle Inhalte können auf Wunsch entweder mithilfe der Anbindung an den VLC Media Player sowie den MPlayer abgespielt oder mit dem FLVStreamer und der FFmpeg-Bibliothek auch heruntergeladen werden. Die Online-Mediatheken der einzelnen Sender lassen sich frei durchstöbern oder bei Bedarf mithilfe von Filtern gezielt durchsuchen. Zum Ansehen der Sendungen ist es notwendig, dass ihr zuerst den VLC Media Player installiert und anschließend Mediathekview. Außerdem benötigt Mediathekview das Java Runtime Environment, um ordnungsgemäß funktionieren zu können - wer nur ungern das JRE auf seinem Rechner installieren möchte, der kann auch auf die portable Version zurückgreifen. Nachdem ihr einen Player und das JRE installiert habt, könnt ihr auch schon direkt mit Mediathekview loslegen.

Wenn ihr das Programm startet, dauert es zunächst ein wenig, bis alle Sendungen der einzelnen Mediatheken erfasst und aufgelistet werden, habt also etwas Geduld. Bevor ihr zum ersten Mal einen Film oder eine Serie mithilfe des von euch bevorzugten Players anschauen könnt, müsst ihr einmalig den Pfad eben dieses Players in den Mediathekview-Einstellungen (F4) hinterlegen. Für den Fall, dass ihr die Sendungen auch auf eurer Festplatte speichern wollt, müsst ihr darüber hinaus den FLVStreamer und die FFmpeg-Bibliothek installiert haben. Falls ihr Mediathekview unter Windows oder OS X nutzt, sind diese Helferlein aber bereits standardmäßig im Gepäck der Software. Linux-Nutzer müssen sich das Mediathekview-Feature-Paket wie gewohnt selbst schnüren.

Mediathekview in Bildern (9 Bilder)

Wenn ihr Mediathekview zum ersten Mal startet, dauert es ein wenig bis alle Sendungen in der Listen-Ansicht auftauchen. Zuvor solltet ihr bereits den VLC Media Player oder den MPlayer installiert haben.

Wie geht´s weiter?

Wie der Titel bereits verrät, wird Mediathekview nicht weiterentwickelt und zum Jahresende 2016 eingestellt - so hat es der Entwickler vor einiger Zeit auf der Herstellerseite verkündet. Das bedeutet natürlich vorerst das Aus für die beliebte Software, die sich auch bei uns seit geraumer Zeit in den Top-10 der Programme mit den meisten Downloads hält. Vorerst heißt aber nicht endgültig, denn zum Glück fanden sich schon kurz nach dem Bekanntwerden des Endes viele Fans von Mediathekview im Forum der offiziellen Seite zusammen, um über Ideen und Vorschläge für die Weiterführung des Projekts zu diskutieren. Die Community hat bereits viele Threads zum Thema Weiterentwicklung und der möglichen Umsetzung dieses Vorhabens erstellt. Diese Forenbeiträge sind überraschend gut gefüllt mit Hilfsangeboten aus allen Richtungen: Coder, Designer, Admins und Forenmoderatoren haben sich hier bereits gefunden und erste Organigramme für die gemeinsame Arbeit erstellt. Das sieht auf den ersten Blick bereits vielversprechend aus und ich empfehle euch, einen Blick in das Forum zu werfen - ganz besonders, wenn ihr Interesse habt, bei dem Projekt mituzuhelfen.

Fazit: Keine wirklichen Alternativen zu Mediathekview?

Gleichwertige Alternativen zu dem beliebten Tool sind rar gesäht, ja eigentlich gar nicht existent. Der Webdienst Vavideo listet zwar viele Sendungen öffentlich-rechtlicher Fernsehsender, ist aber alles andere als vollständig und übersichtlich. Zugriff auf alle Sendungen deutscher und auch internationaler Fernsehsender bietet beispielsweise Zattoo. Allerdings ist der Service von Zattoo nur bedingt kostenlos - um auf alle Sender zugreifen zu können, wird eine monatliche Gebühr fällig. Ansonsten bietet Zattoo aber durchaus Vorteile, die auch Mediathekview in petto hat, unter anderem lassen sich in der Vergangenheit ausgestrahlte Sendungen On Demand abrufen, das heißt man ist nicht von der zeitlichen Ausstrahlung abhängig. Im Gegensatz zu Mediathekview lassen sich bei Zattoo angebotene Filme, Serien und Shows allerdings nicht herunterladen. Zudem sind die bei Mediathekview durchsuchbar gelisteten Inhalte frei von Werbung. Mehr Informationen zu Zattoo habe ich in einem anderen Beitrag zusammengefasst.

Herunterladbare Tools, die als echte Alternative zu Mediathekview herhalten könnten, habe ich nur sehr wenige gefunden und noch weniger kann ich diese bedenkenlos empfehlen: Livestation und Veetle versagten im Test ihren Dienst oder wollten bei der Installation Adware (Open Candy) auf dem Rechner unterbringen. Es lohnt sich also umso mehr einen Blick in das offizielle Forum des Mediathekview-Projekts zu werfen, um dort gegebenenfalls Unterstützung anzubieten, sodass das Projekt fortgeführt werden kann.

Update (14.11.): Erfreulich: Am vergangenen Wochenende hat der Entwickler im offiziellen Forum von Mediathekview bekanntgegeben, dass die beliebte Software dank der engagierten Community als Team-Projekt weitergeführt werden kann.

Nutzt ihr selbst Mediathekview oder eine vergleichbare Alternative? Erzählt doch in den Kommentaren davon.

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