Hewlett-Packard macht gute Geschäfte mit PCs und Druckern

Der US-Computerkonzern, der Dell vom Thron des PC-Weltmarktführers stieß, konnte bei Gewinn und Umsatz im ersten Quartal erneut vor allem mit PCs und Druckern stark zulegen.

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  • dpa
Der amerikanische Computerkonzern Hewlett-Packard (HP) hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2006/2007 wegen eines sehr guten PC- und Druckergeschäfts seinen Gewinn erneut stark erhöht. HP legte aber auch in allen anderen Geschäftsbereichen deutlich zu und baute die Gewinnmargen kräftig aus. Das in Palo Alto (Kalifornien) ansässige Unternehmen verdiente in dem am 31. Januar beendeten Quartal 1,5 Milliarden Dollar oder 26 Prozent mehr als in der entsprechenden Vorjahreszeit. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich von 42 auf 55 Cent. Der Quartalsumsatz legte um elf Prozent auf 25,1 Milliarden Dollar zu.
HP hatte nach Darstellung von Konzernchef Mark Hurd ein starkes erstes Quartal. Er rechnet auch für das Gesamtjahr mit sehr guten Eergebnissen. Der Umsatz erhöhte sich in Nord- und Südamerika um sechs Prozent auf 10,4 Milliarden Dollar, in der Region Europa/Naher Osten/Afrika um 14 Prozent auf 10,7 Milliarden Dollar und im asiatisch-pazifischen Raum um 15 Prozent auf 4,0 Milliarden Dollar.
Der PC-Umsatz stieg scharf um 17 Prozent auf 8,7 Milliarden Dollar. Der Notebook-Umsatz legte massiv um 40 Prozent zu, während es bei Desktops einen einprozentigen Umsatzrückgang gab. Der operative Gewinn der PC-Sparte stieg von 293 auf 414 Millionen Dollar. HP hatte Dell im Schlussquartal 2006 weltweit vom ersten Platz unter den PC-Herstellern verdrängt. HP ist auch der weltgrößte Druckerhersteller; und die lukrative Drucker-Sparte erhöhte den Umsatz im ersten Quartal um sieben Prozent auf 7,0 Milliarden Dollar und den operativen Gewinn von 0,973 auf 1,1 Milliarden Dollar.
Bei Speicher- und Serverprodukten gab es einen Umsatzanstieg um fünf Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn erhöhte sich von 326 auf 416 Millionen Dollar. Die Dienstleistungssparte legte um fünf Prozent zu und setzte 3,9 Milliarden Dollar um. Der operative Gewinn betrug statt 293 im Vorjahresquartal nun 414 Millionen Dollar. Der Umsatz im Softwarebereich schoss wegen des Kaufs der Softwarefirma Mercury um 81 Prozent auf 550 Millionen Dollar in die Höhe. Der operative Gewinn stieg von 9,0 auf 47 Millionen Dollar; Konzernchef Hurd möchte das Geschäft mit Software stark ausbauen. Das Finanzdienstleistungsgeschäft legte ebenfalls zu.
Die HP-Aktien gaben nachbörslich um 0,88 Prozent auf 42,75 Dollar nach. Das Unternehmen erwartet für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Gewinn von 57 bis 58 Cent je Aktie und einen Umsatz von rund 24,5 Milliarden Dollar. Im Gesamtjahr will HP 98 bis 99 Milliarden Dollar umsetzen und 2,35 bis 2,40 Dollar je Aktie verdienen. Die Bespitzelung von Verwaltungsratsmitgliedern, Mitarbeitern und Journalisten hatte die ehemalige HP-Verwaltungsratsvorsitzende Patricia Dunn und andere Bedienstete des Unternehmens ihre Posten gekostet. Die Affäre hatte aber auf den HP-Geschäftsgang offensichtlich keinerlei Einfluss.
Umsatz und Gewinnentwicklung bei HP in US-Dollar
(Das Geschäftsjahr beginnt jeweils Anfang November.)
Quartal Umsatz Nettogewinn/
-verlust
3/02 16.530 Mio. -2.030 Mio.*
4/02 18.050 Mio. 390 Mio.
1/03 17.900 Mio. 721 Mio.
2/03 17.890 Mio. 659 Mio.
3/03 17.350 Mio. 297 Mio.
4/03 18.900 Mio. 862 Mio.
1/04 19.500 Mio. 936 Mio.
2/04 20.100 Mio. 884 Mio.
3/04 18.900 Mio. 586 Mio.
4/04 21.400 Mio. 1.100 Mio.
1/05 21.500 Mio. 943 Mio.
2/05 21.600 Mio. 966 Mio.
3/05 20.759 Mio. 73 Mio. **
4/05 22.913 Mio. 416 Mio.
1/06 22.659 Mio. 1.227 Mio.
2/06 22.554 Mio. 1.456 Mio.
3/06 21.890 Mio. 1.375 Mio.
4/06 24.555 Mio. 1.697 Mio.
1/07 25.082 Mio. 1.547 Mio.
* Erstes Quartal nach der Fusion mit Compaq.
** Eingerechnet sind einmalige Steuerbelastungen von 988 Mio. US-Dollar.

(dpa) /