Neuer Selbstzünder im Siebensitzer leistet 86 PS

Dacia Logan MCV 1.5 dCi: Großer Kombi im Fahrbericht

Für 25.000 Mark gab es vor 25 Jahren einen Passat Kombi mit 75 PS und Klimatisierung per Kurbel­fenster. Mit 86-PS-Selbst­zünder kostet der Rumäne heute13.050 Euro – gibts mehr Auto fürs Geld als damals?

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 33 Kommentare lesen
630 x 420 24538_1250516289192.jpg 25 Bilder
Lesezeit: 8 Min.
Von
  • rhi
Inhaltsverzeichnis

München, 28. August 2009 – Wer 1985 den Betrag von 23.000 Deutsche Mark in ein Auto investieren wollte, konnte sich zum Beispiel einen neuen VW Passat Variant leisten: Gegenüber seinen heutigen Nachfahren wirkt die schon damals populäre Familienkutsche reichlich spartanisch: Für das Geld musste man sich mit einem 75-PS-Benziner bescheiden. Dieser musste sich aber wenigstens nicht mit einem Klimakompressor abmühen. Auch die Batterie wurde geschont, wer lüften oder nach dem Weg fragen wollte, musste die manuellen Fensterkurbeln bemühen. Mit diesen Erinnerungen an eine noch gar nicht so weit zurückliegende Zeit haben wir uns den Dacia Logan MCV mit dem erstarkten Diesel näher angesehen und Antworten gesucht auf die Frage "Wieviel Auto braucht der Mensch?".

Verzicht ohne Reue

Auf den ersten Blick scheint der Kombi-Logan das passende Modell für die Wirtschaftskrise zu sein. Nirgendwo sonst gibt es 4,47 Meter Auto bereits ab 8500 Euro. Zugegeben, dafür gibt es dann auch "nur" 75 Otto-PS (siehe oben …), unlackierte Stoßfänger und auch keine Servolenkung. Unser Testwagen, der Logan MCV 1.5 dCi mit 86 PS, kommt in der Top-Ausstattung Laureaté daher. Zum Grundpreis von 13.050 Euro – das wären rein rechnerisch 25.500 DM – gibt es hier schon Nebelscheinwerfer, eine Dachreling sowie elektrische Fensterheber vorne plus Zentralverriegelung.

Neue Optik

Das Facelift vom Herbst 2008 ist dem Dacia Logan gut bekommen: Die modifizierte Frontpartie mit schwarzem Lamellengrill lässt das Fahrzeug deutlich erwachsener wirken. Positiv fallen die neuen, großen Außenspiegel auf. Auch im Innenraum gibt es Änderungen: Das geschwungene Armaturenbrett stammt aus dem Sandero. In Verbindung mit neuen Türverkleidungen und einer Aluminiumoptik wirkt das Ambiente wesentlich freundlicher und moderner als zuvor. Allerdings macht der hohe Anteil von Hartplastik deutlich, dass der günstige Preis nicht von ungefähr kommt. Ergonomisch ist am Cockpit mit Ausnahme der zu tief sitzenden Lüftungsregler nichts auszusetzen. Besonders gut gefallen hat uns die Tatsache, dass die Bedienung keine Rätsel aufgibt, schließlich ist auch nur das Wichtigste an Bord. Trotzdem ist es mittlerweile ein seltenes Erlebnis, die wesentlichen Funktionen eines Neuwagens binnen zwei Minuten und ohne Betriebsanleitung begreifen zu können.