Unterwegs im Fiat Strada Adventure Lumberjack

Auf Laubsägekurs

Der Fiat Strada Adventure Lumberjack trägt einen verheißungsvollen Namen, vereint in beeindruckender Weise die Nachteile von Nutzfahrzeug und Limousine und eignet sich mit seinem Frontantrieb immerhin für die Fahrt zum Laubsäge-Kurs der Volkshochschule

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 30 Kommentare lesen
22 Bilder
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Florian Pillau
Inhaltsverzeichnis

München, 28. März 2013 – Adventure und Lumberjack, das riecht ja geradezu nach frisch gesägtem Holz und bärigen kanadischen Holzfällern, die "TIMBEEEEEER " rufen – doch wird es der Italiener wohl kaum bis in den Wald schaffen. Mit seinem Frontantrieb eignet er sich allenfalls für die Fahrt zum Laubsäge-Kurs der Volkshochschule. Sogar ein ESP fehlt. Immerhin eine "elektronische" Differenzial"sperre" ist an Bord.

Kompass statt Navi

Der in der Adventure-Ausführung mittig auf dem Armaturenbrett platzierte Kompass wirkt aufgrund der fehlenden Geländefähigkeit zunächst unfreiwillig komisch. Es sei denn, man verirrt sich mangels Navigationssystem (nein, so etwas steht nicht einmal in der Aufpreisliste) im Großstadtdschungel. Die Daseinsberechtigung der neben dem Kompass platzierten Quer-und Längsneigungsmesser bleibt aber rätselhaft.

Werbung für ein Outdoor-Label

Ein Blechkleid mit Geländeoptik inklusive Rammschutz, Kotflügelverbreiterungen und Kunststoffverkleidungen geben ihm ein robustes Aussehen. Trittstufen an den Seiten und am Heck erleichtern Einstieg und Beladung. Wer jetzt noch daran zweifelt, dass der Strada ein echter Naturbursche sein will, der wird schriftlich darauf hingewiesen. Die Heckklappe und die seitliche Plastikverkleidung verkünden "adventure", die Seitentüren tragen einen Lumberjack-Schriftzug, auf den Flanken steht ein spielerisch-leichtes "Natural story". Zu verdanken hat der Pick-up diese Bemalung, genauso wie den roten Lack, der 1273 Euro teuren Lumberjack-Ausstattung, die Fiat gemeinsam mit dem gleichnamigen Outdoor-Label entwickelt hat. Neben Lackierung und Schrift beinhaltet das Paket auch ein Lederlenkrad und Ledersitze, elektrisch verstellbare Außenspiegel sowie Fußmatten mit Lumberjack-Logo.

Überraschend wertig für ein Arbeitstier sind die Materialien und deren Verarbeitung im Innenraum. Die Sitze bieten ordentlichen Seitenhalt, das Lenkrad und der Schaltknüppel liegen gut in der Hand. Auch wenn sie etwas in die Jahre gekommen wirkt, die Mittelkonsole ist übersichtlich, die Knopfanzahl angenehm reduziert. Das Platzangebot im Cockpit ist ausreichend, in der zweiten Reihe der Doppelkabine geht es dafür kuschelig zu und auch der Einstieg zur Rückbank ist eher beengt. Dafür bringt ein manuell verstellbares Glasdach Licht ins Dunkel.

Wenig praxistauglich

Die Sicht nach vorne ist dank schmaler A-Säulen gut, nach hinten eher eingeschränkt. Vier Längs- und zwei Querstreben lassen die Welt durch die Rückscheibe kariert erscheinen. Die Ladefläche streckt sich hinter der Doppelkabine 1,08 Meter in die Länge und misst an der schmalsten Stelle zwischen den Radkästen 1,09 in der Breite.